Gewinnbenachrichtigungen

Sie kommen per Post, per E-Mail oder per Telefon und kündigen einen angeblichen Gewinn an. In den meisten Fällen haben die betroffenen Personen aber gar nicht an einem Gewinnspiel teilgenommen.

Um den Gewinn zu erhalten, müssen sie beispielsweise an einer Reise teilnehmen, Geld überweisen, ihre Kontodaten angeben, eine kostenpflichtige Telefonnummer anrufen, ein Abo abschließen oder Guthaben-Karten für Online-Shops kaufen.

 

Was dahinter steckt

Bei der Reise, bei der angeblich der Gewinn überreicht werden soll, handelt es sich um eine Werbe- und Verkaufsveranstaltung. Auf einer solchen Kaffeefahrt werden Sie zum Kauf von überteuerten Waren mit schlechter Qualität gedrängt und müssen für diverse andere Leistungen zahlen.

Haben Sie angeblich eine Reise gewonnen, sind damit ebenfalls verschiedene Kostenfallen verbunden. Sie können dazu führen, dass der vermeintliche Gewinn im Endeffekt genauso viel oder sogar mehr kostet als eine ähnliche Reise, die Sie über einen Reiseveranstalter buchen.

Wenn Sie die Bedingungen genauer lesen, werden Sie beispielsweise feststellen, dass Sie zwar die Übernachtungen nicht bezahlen müssen - aber nur, wenn Sie auch an den angebotenen Ausflügen teilnehmen. Das sind Fahrten zu Verkaufsveranstaltungen, bei denen Ihnen mit aggressiven Methoden das Geld aus der Tasche gezogen werden soll. Kommen noch Kosten für Mahlzeiten, Bearbeitungsgebühren und diverse Zuschläge hinzu, können Sie am Ende eine ansehnliche Summe los sein.

Ein weiterer Trick ist, dass der Gewinn die Übernachtung in einem Doppelzimmer umfasst, Sie aber nur Anspruch auf das halbe Zimmer haben. Wollen Sie eine weitere Person mitnehmen oder statt dessen ein Einzelzimmer buchen, kommen ebenfalls erhebliche Kosten auf Sie zu.

 

Bezahlen statt gewinnen

Gewinnmitteilungen sind eine Betrugsmasche, um an Geld zu kommen - beispielsweise durch den Verkauf von überteuerten Waren, Reisen und anderen Verträgen. Ebenfalls „beliebt“ sind erfundene Bearbeitungsgebühren sowie fingierte Kosten für Anwälte, Zölle und Transport oder teure Telefon-Hotlines. Dabei sollen Sie höhere Summen überweisen, um die Auszahlung oder Übergabe des Gewinnes zu ermöglich. Oder Sie sollen kostenpflichtige Rufnummern anrufen, um Ihren Gewinn zu bestätigen und zu erfahren, wann und wie Sie ihn erhalten. Dabei werden Sie möglichst lange hingehalten, während die Telefonkosten rasant auf mehrere hundert Euro steigen können.

Besonders kriminell wird es, wenn die Anrufer Sie bedrohen und erpressen, falls Sie nicht zahlen wollen. Zu den Bedrohungsszenarien gehören angebliche Strafanzeigen oder Strafverfahren wegen erfundener offener Rechnungen für die Teilnahme an Gewinnspielen.

 

Schützen Sie sich

Haben Sie eine Gewinnmitteilung bekommen oder wird Ihnen am Telefon ein Gewinn mitgeteilt, überlegen Sie zunächst, ob Sie überhaupt an einer Verlosung, Lotterie oder einem Preisausschreiben teilgenommen haben. Wenn nicht, können Sie auch nichts gewonnen haben. Falls ja, sollen Sie etwas bekommen, aber auf keinen Fall müssen Sie für einen Gewinn irgendetwas zahlen.

Prüfen Sie das Schreiben. Häufig ist es so formuliert, dass Sie einen Anspruch auf einen Gewinn nicht eindeutig ableiten können. So ist beispielsweise von einer Gewinnchance die Rede oder davon, dass Sie für einen Gewinn nominiert sind. Das bedeutet nicht, dass Sie gewonnen haben.

Die Absender solcher Gewinnmitteilungen haben nichts zu verschenken, im Gegenteil. Sie haben es ausschließlich auf Ihr Geld abgesehen.

Tipps
  • Zahlen Sie auf keinen Fall die geforderten Beträge für die Übergabe eines angeblichen Gewinnes. Überweisen Sie nichts und erteilen Sie keine Einzugsermächtigung. Geben Sie keine Bankdaten oder Kreditkartennummern heraus. 
  • Legen Sie bei zweifelhaften Gewinnbenachrichtigungen, bei denen Sie zu irgendwelchen Zahlungen gedrängt werden, am besten sofort wieder auf. Nennen Sie den Anrufern keine persönlichen Daten von sich - weder Ihren vollständigen Namen noch Ihre Adresse oder weitere Rufnummern.
  • Öffnen Sie auch keine E-Mails mit Gewinnmitteilungen und antworten Sie nicht darauf. Sonst wissen die Absender, dass es die Adresse tatsächlich gibt und Sie erhalten künftig noch mehr Spam-Mails. Im schlimmeren Fall handeln Sie sich Schadprogramme ein.
  • Rufen Sie keine kostenpflichtigen Rufnummern an, die mit 0900 oder 0137 beginnen, um mehr über Ihren Gewinn zu erfahren.
  • Schauen Sie auf den Absender. Ist er unvollständig, d. h. ist nur eine Postfachadresse angegeben, die möglicherweise auch noch im Ausland liegt, bestätigt das den überaus zweifelhaften Eindruck.