Gut zu wissen

Strom- und Gasanbieterwechsel

Neben dem Kauf von energieeffizienten Elektrogeräten, ihrer energiesparenden Nutzung sowie dem sparsamen Umgang mit warmem Wasser und Heizenergie kann der Wechsel des Strom- oder Gasanbieters eine weitere Möglichkeit bieten, die eigenen Energiekosten zu senken. Beachten Sie dabei die folgenden Tipps: 

  • PREISVERGLEICH: Haben sich Ihre Strom- oder Gastarife erhöht, informieren Sie sich über die Preise anderer Anbieter und prüfen Sie, ob sich ein Wechsel lohnen würde. Nutzen Sie Vergleichsportale und achten Sie dabei auf die passenden Einstellungen der Filter sowie auf aktuelle Preisangaben. Holen Sie bei Anbietern, die in Frage kommen, ergänzend Informationen zu geltenden Preisen und Konditionen ein. Beziehen Sie außerdem die Grundversorger vor Ort oder in angrenzenden Regionen in Ihre Recherche mit ein.
  • ANBIETER-CHECK: Haben Sie einen oder mehrere passende Anbieter gefunden, schauen Sie sich deren Webseiten näher an, um einen Eindruck über das Unternehmen zu gewinnen. Lesen Sie außerdem Kundenbewertungen in den Vergleichsportalen und recherchieren Sie bei unabhängigen Verbraucherorganisationen sowie über eine Suchmaschine im Internet.
  • SONDERKÜNDIGUNGSRECHT: Das bedeutet, dass Sie Ihren Vertrag kurzfristig kündigen können, wenn sich Vertragsbedingungen wie Preise ändern. Auf dieses Recht müssen Sie von Ihrem Versorger in dem Schreiben über die Preiserhöhungen hingewiesen werden. Beachten Sie die dort genannten Fristen.
  • PREISGARANTIEN: Ob sie sinnvoll sind oder nicht, hängt von den aktuellen Preisen und der voraussichtlichen Preisentwicklung abhängig. Unabhängig davon gilt: Haben Sie einen günstigen Tarif mit einer Erstlaufzeit von einem Jahr, kann sich eine Preisgarantie lohnen. Zusätzlich ist ihr Umfang entscheidend, denn manche Anbieter klammern Preisbestandteile wie Netzentgelte, Steuern oder Abgaben aus. Der Anteil dieser Elemente kann in etwa bei Gas bis zu 35 Prozent und bei Strom sogar bis zu 50 Prozent des Gesamtpreises ausmachen. Durch die Preisbremsen, die ab Anfang 2023 bis Ende April 2024 gelten, werden die Preise stabilisiert, wenn auch auf einem erhöhtem Niveau. 
  • BONUS-TARIFE: Beachten Sie genau die Bedingungen, denn das zweite Vertragsjahr ist in den Bonus-Tarifen meistens wesentlich teurer. Hilfreich ist es, beim Tarifvergleich den Bonus nicht mit einzurechnen. Lassen Sie sich außerdem nicht mit Sachwerten bzw. Produkten als Prämien ködern. Das kann sich als Kostenfalle erweisen, wenn Sie dafür beispielsweise einen deutlich höheren Grundpreis zahlen müssen. Wegen der Preisbremsen ist die Höhe der Boni bzw. Wechselprämien derzeit gedeckelt. 
  • ABSCHLÄGE: Achten Sie auf die Anzahl der Abschläge. Einige Anbieter teilen die Kosten nur in 11 statt in 12 Abschläge auf. Im Falle einer Insolvenz des Anbieters ist dies nachteilig, weil Sie unnötig mehr im Voraus gezahlt und kaum Chancen haben, das Geld wieder zurückbekommen. Zudem wird Ihre Haushaltskasse monatlich geringer belastet, wenn Sie die jährlichen Kosten auf 12 Abschläge verteilen.
  • KURZE VERTRAGSLAUFZEIT: Binden Sie sich nicht unnötig lange an einen Anbieter. So können Sie bei Bedarf auf attraktive Angebote reagieren. Empfehlenswert sind eine maximale Vertragslaufzeit von zwölf Monaten und eine einmonatige Kündigungsfrist.
  • ONLINE-TARIFE: Sie sind vergleichsweise günstig und werden in Vergleichsportalen häufig angeboten. Die Tarife sind dann geeignet, wenn Sie keinen großen Wert auf persönlichen Service legen und regelmäßig Ihre E-Mails checken. Ein persönlicher Kontakt ist in den Online-Tarifen meist nicht vorgesehen.
  • ÖKO: Mit Strom und Gas aus regenerativen Quellen können Sie einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Entgegen des Vorurteils ist Ökostrom nicht zwangsläufig teurer. Achten Sie dabei auf zertifizierten Öko-Strom, erkennbar an dem ok-power-Gütesiegel oder dem Grüner-Strom-Label. Diese Labels stellen sicher, dass der Anbieter den Ausbau erneuerbarer Energien fördert.
    Für Öko-Gas gibt es bisher keine vergleichbaren Siegel. Viele Klima- oder Ökogastarife liefern herkömmliches Erdgas, enthalten aber einen Aufschlag, der in Klimaschutzprojekte investiert wird. Ziel ist, die mit dem Gas verbundenen Kohlendioxid-Emissionen auszugleichen. Sie werden daher auch als Kompensationstarife bezeichnet. Bei Biogastarifen wird Erdgas mit einer Beimischung von Biomethan angeboten, die unterschiedlich hoch ausfallen kann. Eine weitere Variante ist Ökogas in Form von Wasserstoff, der aus Stromüberschüssen von Windkraftanlagen erzeugt wird. Er wird ebenfalls dem Erdgas beigemischt.