Mit Medikamenten sicher versorgt

16.09.2022. Wenn Patientinnen und Patienten über einen längeren Zeitraum mehrere Medikamente einnehmen müssen, steigt ihr Risiko für arzneimittelbezogene Probleme deutlich an. Nach einer Forsa-Studie nahmen 2021 in der Altersklasse über 70 Jahren 55 Prozent drei oder mehr Medikamente dauerhaft ein, in der Altersklasse 50 bis 69 Jahre waren es 32 Prozent. Die Initiative „Medikationsplan schafft Überblick“ der BAGSO – Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen ruft insbesondere ältere Menschen dazu auf, ihre Medikamente im Blick zu haben. Der bundeseinheitliche Medikationsplan ist dabei eine wertvolle Hilfe.

„Der Medikationsplan fasst alle Arzneimittel einer Person zusammen und gibt eine verständliche Übersicht, wann welche Medikamente eingenommen werden sollen. Ich kann daher nur allen, die regelmäßig mehr als drei Medikamente einnehmen, empfehlen: Sprechen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt auf den Medikationsplan an und haben Sie ihn auch beim Besuch der Apotheke immer dabei“, betonte Stefan Schwartze, Patientenbeauftragter der Bundesregierung und Schirmherr der Initiative „Medikationsplan schafft Überblick“.

„Der bundeseinheitliche Medikationsplan ist eine Errungenschaft für alle, die auf mehrere Medikamente angewiesen sind – wir sollten ihn auch nutzen. Er trägt dazu bei, dass Medikamente zuverlässig wirken und erhöht die Sicherheit von Patientinnen und Patienten“, sagte Dr. Regina Görner, Vorsitzende der BAGSO anlässlich des Tages der Patientensicherheit.

Studien wie der BARMER-Arzneimittelreport haben gezeigt, dass der Medikationsplan häufig unvollständig ist. Oft werden nicht rezeptpflichtige Mittel, wie z.B. Schmerzmittel, nicht aufgeführt oder der Grund für die Einnahme des Medikamentes fehlt. Die Apotheken sind deshalb eine wichtige Unterstützung, um den Medikationsplan stets aktuell und vollständig zu halten.

Versicherte, die fünf oder mehr Medikamente einnehmen, können in der Apotheke seit Juli 2022 auch eine Medikationsanalyse durchführen lassen. Dabei wird geprüft, ob die eingenommenen Medikamente gut aufeinander abgestimmt sind und die Wirkstoffe sich vertragen. Außerdem können dabei fehlende Medikamente oder Angaben patientenverständlich im Medikationsplan vervollständigt werden.

Ein Infoblatt zum Thema „Der Medikationsplan in der Apotheke“ und weitere Informationsmaterialien sind zu finden unter www.medikationsplan-schafft-ueberblick.de .