Pflege muss bezahlbar bleiben

31.08.2022. Klar ist, die steigenden Kosten durch Energiepreise und die Inflation stellen Pflegeeinrichtungen vor große Probleme und in der Folge die Bewohnerinnen und Bewohner. Der WDR hatte zur Lage von Pflegeheimen in Nordrhein-Westfalen am 26. August berichtet. Am 02. September, wird nun in einer aktuellen Stunde im Landtag dazu beraten.

„Wir sind gespannt, was von der Politik an Lösungen aufgezeigt wird und wie schnell die Umsetzung gelingt“ so der Vorsitzende der Landesseniorenvertretung, Karl-Josef Büscher. Er unterstreicht dabei, „wir brauchen hier schnelle Lösungen, damit es am Ende nicht zu drohenden Schließungen kommt und Bewohnerinnen und Bewohner der Pflegeeinrichtungen die Leittragenden sind, denn vor allem sie müssen wir als Gesellschaft schützen.“ Was die Kosten für pflegebedürftige Menschen in Einrichtungen anbelangt, braucht es über die akut notwendigen Lösungen eine grundsätzliche Neuausrichtung der Pflegeversicherung.

Diese Ansicht vertritt die Landesseniorenvertretung und mit ihr die Landesarbeitsgemeinschaft der ehrenamtlichen, politischen Seniorenorganisationen (LAGSO = AG NRW SPD 60plus, BRH Landesverband NRW, DBB NRW, DGB Bezirk NRW, GEW NRW, LAG Altenpolitik B90/Grüne, LAG NRW der KAB, Liberale Senioren NRW, Senioren-Union NRW, Ver.di NRW, LSV NRW). Gemeinsam unterstützen sie eine Empfehlung dazu, die von der Landesseniorenvertretung im vergangenen Jahr unter Einbezug namhafter Expertinnen und Experten erarbeitet wurde.

„In unserer Empfehlung weisen wir nicht allein auf das verfehlte Ziel der Pflegeversicherung hin, nämlich Menschen vor Armut zu schützen“, sondern, so Büscher weiter „wir nennen wesentliche Maßnahmen zur Verbesserung: Deckelung des Eigenanteils sowie eine solidarische Finanzierung der Kosten durch eine Bürgerversicherung“. Wir fordern, die Finanzierungsgrundlage zu verbessern, diese auf eine breite Basis zu stellen und dem Personalmangel durch konkrete Verbesserungen entgegenzutreten, darin bestehen wesentliche Aufgaben für die rahmensetzende Politik vor allem auf der Bundesebene. Unser Bundesland sollte dies unterstützen und seinen vorhandenen Einfluss geltend machen.

Übrigens: Zur Empfehlung der Landesseniorenvertretung gibt es bis dato genau eine Rückmeldung von der Bundesebene. Das ist beschämend wenig und zeigt auch an dieser Stelle, Ältere müssen offenbar lauter werden, sonst werden sie vergessen, so die Landesseniorenvertretung.