19.11.2022. Zum Jahresende haben Verbraucher*innen häufig die Zeit, sich um finanzielle Dinge zu kümmern und das eine oder andere Projekt noch unter Dach und Fach zu bringen. Ein Beispiel ist die private Altersvorsorge. Dabei empfehlen Versicherungsgesellschaften bei hohen Einkommen gerne einen Basisrentenvertrag, die so genannte Rürup-Rente. Wie diese Absicherung einzuschätzen ist und was es bei einem Vertragsabschluss zu beachten gilt, erklärt der VerbraucherService Bayern im KDFB e.V. (VSB).
Der große Vorteil der Rürup-Rente: Die Beiträge, die in einen zertifizierten Versicherungs- oder Fondssparvertrag fließen, sind als zusätzliche Altersvorsorgeaufwendungen über die gängigen Vorsorgepauschalen hinaus von der Steuer abzusetzen und reduzieren somit das zu versteuernde Einkommen, sodass die persönliche Steuerbelastung sinkt.
Zum Teil sehr hohe Vertragskosten reduzieren allerdings die Rendite dieser zunächst sehr lukrativ erscheinenden Verträge und relativieren die Sinnhaftigkeit dieser Vorsorgeform. „Gerade fondsgebundene Verträge weisen nicht selten eine Effektivkostenquote von über zwei Prozent aus“, weiß Markus Latta, Fachteamleiter für Finanzdienstleistungen beim VSB. „Dies bedeutet, dass sich die eigentliche Wertentwicklung eines guten global investierenden Aktienfonds um diese zwei Prozent reduziert. Bei der üblichen langen Laufzeit eines Altersvorsorgevertrags reduziert sich das angesparte Kapital um einen oftmals fünfstelligen Betrag“, so der Experte.
Der VSB rät interessierten Verbraucher*innen zu sogenannten Netto- bzw. Honorartarifen, bei denen keine Abschlussprovisionen anfallen. „Sprechen Sie ihre Versicherungsvermittler gezielt an und vergleichen Sie die Kosten mit einem herkömmlichen Tarif“, so Latta. Vor Abschluss eines solchen Vertrages ist den Verbraucher*innen immer ein sogenanntes Produktinformationsblatt auszuhändigen, auf dem die Vertragskosten und die Effektivkostenquote ausgewiesen sind.
Weitere Informationen: https://www.verbraucherservice-bayern.de/themen/altersvorsorge/ruerup-rente-fuer-das-alter-vorsorgen-und-steuern-sparen.