Was im Schlaf passiert

Im Schlaf regenerieren Körper und Geist. Doch Gehirn, Stoffwechsel, Muskulatur, Immun- und Hormonsystem ruhen nicht, sondern sind nachts ausgesprochen aktiv. Verschiedene Erneuerungs-, Reparatur- und Aufräumprozesse laufen ab.

Diese Prozesse brauchen Zeit und das ungestörte Durchschlafen von mehreren aufeinanderfolgenden Schlafphasen, damit wir am nächsten Morgen ausgeruht und gut gelaunt aufwachen.

 

Schlafphasen

Nach der Einschlafphase folgt eine Phase mit leichtem Schlaf. Er wird zunehmend tiefer und erreicht die Tiefschlafphase. Daran schließen sich wieder leichtere Schlafstadien an, die in die Traumschlafphase übergehen. Danach beginnt der Ablauf der Schlafphasen von vorne, der als Schlafzyklus bezeichnet wird.

Der Traumschlaf wird auch REM-Schlaf genannt. Das steht für Rapid Eye Movement und bezeichnet die schnellen Augenbewegungen unter den geschlossenen Lidern. Charakteristisch für diese Phase sind besonders intensive Träume.

Die Dauer der Schlafphasen verändert sich im Laufe der Nacht. Anfangs sind die Tiefschlafphasen länger und die REM-Phasen kürzer. Später wird der Schlaf zunehmend leichter. Das bedeutet, dass wir vor allem zu Beginn der Nacht Tiefschlaf tanken.

Während der Mensch im Tiefschlaf nur schwer zu wecken ist, kann er aus den REM-Phasen und anderen leichten Schlafphasen eher durch äußere Reize wie z. B. Lärm, Licht, Schmerz, Kälte oder Wärme erwachen.

 

Schlafzyklus 

Der Ablauf der einzelnen Schlafphasen umfasst etwa 90 bis 110 Minuten und wiederholt sich mehrmals pro Nacht. Vier bis sechs von diesen sogenannten Schlafzyklen durchlaufen wir üblicherweise bis zum Morgen.

Gegen Ende eines Schlafzyklus ist der Schlaf sehr leicht. Daher kann es zu ganz kurzen Aufwachphasen kommen. Zu einem gesunden Schlaf gehört es dazu, etwa 20 mal pro Nacht kurz wach zu werden. Man kann sich daran aber am nächsten Morgen nicht mehr erinnern, weil man sofort wieder einschläft. Erst wenn die Wachphasen länger dauern, werden sie bewusst wahrgenommen.

 

Tief- und Traumschlaf

Die Tiefschlafphasen sind sehr wichtig für die körperliche und geistige Erholung.

Hier werden beispielsweise die Immunfunktion gestärkt und Krankheitserreger bekämpft. Wachstumshormone werden freigesetzt, die das Längenwachstum steuern, den Stoffwechsel anregen und an der Erneuerung von Muskeln, Knochen, Organen und Haut beteiligt sind.

Das Gehirn verarbeitet und speichert Informationen und Erlebnisse. So wird Platz für Neues geschaffen und die Inhalte festigen sich. Das ist von Bedeutung für die Gedächtnisbildung.

Der Traumschlaf wird besonders von Nervensystem und Seele genutzt, um sich zu erholen. Beim Träumen wird Erlebtes vom Tag bearbeitet und die Phantasie hat freien Lauf. Zudem finden Lernprozesse und Aufräumarbeiten im Gehirn statt.