Nicht nur für Produkte, sondern auch für Verpackungen gibt es verschiedene Label, die Informationen zu Umweltaspekten bei der Herstellung, Verwendung und Entsorgung geben. Wir stellen ausgewählte Labels näher vor.
Einweg & Mehrweg
- MEHRWEG-LABEL: Das Mehrweg-Label kennzeichnet Getränkeflaschen, die mehrfach wiederbefüllt werden. Es dient zur besseren Erkennbarkeit von Mehrwegflaschen gegenüber Einwegflaschen. Da auf beide Verpackungsarten Pfand erhoben wird, ist die Unterscheidung nicht immer einfach. Verantwortlich für das Mehrweg-Label ist der Arbeitskreis Mehrweg GbR.
- EINWEGPFAND-SYMBOL: Das Logo der DPG Deutsche Pfandsystem GmbH kennzeichnet Einwegflaschen und -dosen, für die ein gesetzliches Pfand zu zahlen ist. Im Gegensatz zu Mehrwegflaschen sind so gekennzeichnete Flaschen trotz Pfand nach einmaliger Benutzung Müll. Sie werden nicht wiederverwendet, bevor sie ins Recycling gelangen.
- PETCYCLE: Das Label weist darauf hin, dass es sich bei der entsprechenden Getränkeverpackung um eine Einweg-Verpackung handelt. Es trägt somit zur gesetzlich vorgeschriebenen Erkennbarkeit von Einweggetränkeverpackungen bei. Außerdem kennzeichnet es Mehrweggetränkekästen, in denen die PET-Einwegflaschen verkauft werden.
- BLAUER ENGEL - MEHRWEG: Der Blaue Engel wird seit 1978 von der Jury Umweltzeichen für verschiedene umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen vergeben. Im Verpackungsbereich gibt es das Zeichen derzeit für Mehrwegtransportverpackungen (DE-UZ-27) sowie für Mehrwegsysteme To-Go für Lebensmittel und Getränke (DE-UZ 210).
Papier
- FSC-LABEL: Das Zeichen kennzeichnet umweltfreundliches Papier bei Verpackungen. Es bezieht sich auf Holz und Holzprodukte aus einer ökologisch und sozial verantwortungsvollen Waldbewirtschaftung mit Mindestanforderungen an verschiedene Kriterien, u.a. Boden- und Gewässerschutz, Begrenzung von Pestiziden sowie Artenschutz und -vielfalt. Vergeben wird es durch den Forest Stewardship Council A.C.. Unterschieden werden drei Varianten: „FSC 100%“ kennzeichnet Papierprodukte, die vollständig aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammen. „FSC-RECYCLED" steht für Papier, das zu 100 Prozent aus Altpapier bestehen muss. Papier mit „FSC MIX“ besteht zu 70 Prozent aus Fasern, die aus FSC-zertifiziertem Holz, aus dafür zugelassenem Altpapier oder aus einer Mischung stammen können. Der Rest entfällt auf Holz aus kontrollierten Quellen.
- PEFC-LABEL: Das Siegel wird für Holz- und Papierprodukte wie Verpackungen aus Papier oder Pappe durch das Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes Deutschland (PEFC) e.V. vergeben. Entsprechend der Kriterien stammen bei dem Zeichen „PEFC-zertifiziert“ Holz und Papier aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und zwar zu mindestens 70 Prozent. Das Zeichen „PEFC-recycelt“ steht für 100 Prozent recyceltes Material. Ziel des PEFC Labels ist, die Waldbewirtschaftung im Hinblick auf soziale, ökologische und wirtschaftliche Standards zu verbessern.
Plastik
- FLUSTIX LESS PLASTICS & FLUSTIX RECYCLED: Die Nachhaltigkeitsinitiative flustix vergibt das Siegel „flustix LESS PLASTICS für plastikarme Produkte und Verpackungen, die nur einen geringen Anteil an Plastik von 5 Prozent und weniger enthalten. Das Zeichen „flustix RECYCLED" kennzeichnet beispielsweise Verpackungen, Produkte, Bauteile und Werkstoffe, die anteilig aus Plastik-Rezyklaten gefertigt sind. Auf dem Siegel wird angegeben, wie hoch der Anteil ist. Die Zertifizierung erfolgt durch unabhängige Prüfinstitute.
- SEEDLING LOGO: Das in der Verantwortung von European Bioplastik liegende Keimling-Symbol wird für Produkte verwendet, die entsprechend der Europäischen Norm 13432 zertifiziert kompostierbar sind.
Recyclingfähig
- RECYCLINGFÄHIG-LABEL VOM GRÜNEN PUNKT: Das relativ neue Label des Grünen Punkts ist für Verpackungen mit einer Recyclingfähigkeit von mindestens 90 Prozent gedacht. Es entspricht dem aktuellen Mindeststandard „Recyclingfähigkeit“ der Stiftung Zentrale Stelle Verpackungsregister. Die Recyclingfähigkeit wird vom unabhängigen Institut cyclos-HTP zertifiziert.
- INTERZERO-SIEGEL „MADE FOR RECYCLING“: Das Siegel wird von Interzero vergeben, einem Umweltdienstleister in den Bereichen Abfallvermeidung, Ressourcenschonung und Kreislaufführung. Es kennzeichnet Verpackungen, die nachweislich gut oder sehr gut recyclingfähig sind. In die Analyse fließen neben der Recyclingfähigkeit der verwendeten Materialien auch deren Sortierfähigkeit und die Entsorgungsmöglichkeiten mit ein.
- FLUSTICS RECYCLABLE: Das Label von flustix kennzeichnet verschiedene Verpackungsmaterialien, die recyclingfähig sind und dabei die Vorgaben des Mindeststandards „Recyclingfähigkeit“ der Stiftung Zentrale Stelle Verpackungsregister, andere Normen wie DIN und ISO sowie die Kriterien zur Recyclingfähigkeit der EU-Verpackungsverordnung 2025/40 erfüllen. Die Zertifizierung erfolgt durch den TÜV Süd.
Kreislaufwirtschaft
CRADLE TO CRADLE: Das bedeutet „von Wiege zu Wiege". Ziel des Ansatzes ist die Herstellung ganzheitlich gedachter, kreislauf- und zukunftsfähiger Produkte mit einem positiven ökologischen Fußabdruck. Das Cradle to Cradle Products Innovation Institut vergibt eine entsprechende Zertifizierung. Hierbei werden Kategorien wie Materialauswahl, Wiederverwertung, Nutzung erneuerbarer Energien, verantwortungsvoller Umgang mit Wasser und soziale Gerechtigkeit bewertet. In Deutschland ist die EPEA (Environmental Protection Encouragement Agency) GmbH - Part of Drees & Sommer ein wichtiger Akteur, der die Umsetzung von Cradle to Cradle®, u. a. im Bereich Verpackungen, unterstützt.
Trennen und sortieren
Nur, wenn Verpackungsmaterialien korrekt getrennt und entsorgt werden, ist ein anschließendes Recycling möglich. Dazu sollten Verpackungsbestandteile möglichst sortenrein in den jeweilig dafür vorgesehenen Abfallbehältern landen. Angesichts der vielfältigen vorhandenen Materialkombinationen kann dies Verbraucherinnen und Verbraucher jedoch stark herausfordern. Einige Lebensmittelhändler wollen Abhilfe schaffen und haben sich für die Einführung von Hilfestellungen zum Trennen und Sortieren auf Verpackungen entschieden:
- ALDI – „Tipps für die Tonne“: Die selbsterklärenden Grafiken auf ALDI-Eigenmarken zeigen an, in welche Tonne die einzelnen Verpackungsbestandteile gehören. ALDI möchte damit zu einer besseren Verbraucheraufklärung zum Thema Mülltrennung beitragen. Dadurch sollen wertvolle Rohstoffe wie Kunststoff, Glas oder Papier richtig getrennt, entsorgt und damit letztendlich recycelt werden können.
- EDEKA – „Recyclingwegweiser“: EDEKA hat seine Eigenmarken ebenfalls mit einem Recyclingwegweiser ausgestattet, der Verbraucherinnen und Verbraucher dabei unterstützt, Verpackungen und deren Bestandteile richtig zu trennen und zu entsorgen. Die Abbildungen verdeutlichen zum einen, in welche Komponenten die Verpackung getrennt werden kann. Daneben zeigen die Farben der Symbole, in welche Tonne oder Container die einzelnen Bestandteile entsorgt werden sollten.
- LIDL und Kaufland - Trennhinweise: Im Rahmen ihrer Plastikstrategie REset Plastic hat auch die Schwarz-Gruppe Trennhinweise auf Mehrkomponentenverpackungen bei ihren Eigenmarken eingeführt. Sie geben Auskunft über die Materialien, aus denen die einzelnen Verpackungskomponenten bestehen. Ziel ist es, die Kunden zu motivieren, Verpackungen richtig zu entsorgen und so einen Beitrag zu einem besseren Recycling zu leisten.