Unseriöse Anbieter

Dazu können beispielsweise Gewinnspiele, angeblich kostenlose IQ-Tests, Lebenserwartungsrechner oder Familienstammbaumanalysen sowie Partnervermittlungsbörsen oder Astrologieseiten gehören, die mit „Gratisangeboten“ werben. Mit vermeintlich seriösen Hinweisen, dass Prognosen oder Berechnungen auf „wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen“ oder „statistisch getesteten“ Methoden beruhen, versuchen die Anbieter zusätzlich, Kunden anzulocken.

Seien Sie ausgesprochen skeptisch, wenn Sie nicht nur nach Alter und Geschlecht, sondern auch nach Ihrem vollständigen Namen, Ihrer Postanschrift, Ihrer Mobilfunknumnmer und sogar nach Bank- oder Kreditkartendaten gefragt werden. Das gilt besonders dann, wenn diese Angaben für die Leistung, z. B. für ein IQ-Testresultat, ein Horoskop oder die Berechnung Ihrer Lebenserwartung, nicht relevant sind.

Eine weitere beliebte Methode ist, das Ergebnis eines bereits abgeschlossenen IQ-Tests oder eines anderen psychologischen Tests nur anzuzeigen, wenn beispielsweise ein sogenanntes Premiumkonto mit der Angabe der persönlichen Daten eingerichtet wird. Damit können Kosten verbunden sein, die auf den ersten Blick nicht ersichtlich sind.

Auch, wenn Sie ein Online-Angebot unverbindlich testen wollen, ist die Angabe von persönlichen Daten wie Adresse oder Kontoverbindung nicht notwendig.

 

Keine Daten ohne Grund

Geben Sie Ihre Daten nicht ein, wenn Sie keinen plausiblen Grund dafür erkennen können. Verzichten Sie lieber auf das Angebot oder wählen Sie seriöse Anbieter aus.

Sie zahlen sonst zumindest mit Ihren persönlichen Daten. Im ungünstigen Fall erhalten Sie ein paar Tage später eine Rechnung für eine unabsichtlich in Anspruch genommene Leistung oder der Betrag wird von Ihrem Konto oder über Ihre Mobilfunkrechnung abgebucht.

Häufig verstecken sich die entsprechenden Informationen über die Kosten in den allgemeinen Geschäftsbedingungen oder in kleingedruckten Hinweisen ganz am Ende der Seiten. Sie können schnell übersehen werden, denn die Anbieter spekulieren darauf, dass die Kunden sich von der Angabe „kostenfrei“ oder „gratis“ blenden lassen.

 

AGB prüfen

Informieren Sie sich daher unbedingt bei Angeboten, die mit „Gratisangebot“, „Clubmitgliedschaft“ oder „Gewinnspiel“ werben, in den allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) über die tatsächlichen Konditionen. Lesen Sie die Vertragsbedingungen aufmerksam und durchsuchen Sie die Seite nach versteckten Kostenhinweisen. Wenn Sie keinen gefunden haben, machen Sie einen Screenshot (Bildschirmfoto), um ganz sicher zu gehen und einen Nachweis zu haben, dass kein Kostenhinweis versteckt war.

Nehmen Sie die Kästchen mit den verschiedenen zu setzenden Häkchen, mit denen Sie die Nutzungsbedingungen akzeptieren, genau unter die Lupe. Achten Sie darauf, dass nicht zufällig ein Häkchen bei einem ungewollten Kasten aktiviert ist, der auf ein kostenpflichtiges Angebot verweist.

Prüfen Sie zudem das Impressum, ob es einen Ansprechpartner, eine Postadresse und andere Kontaktmöglichkeiten enthält, die Sie bei Problemen mit dem Angebot nutzen können.

Laut gesetzlicher Bestimmungen besteht ein 14-tägiges Widerrufsrecht bei Verträgen, die über das Internet abgeschlossen werden. Die Anbieter sind außerdem verpflichtet, Sie über das Widerrufsrecht aufzuklären. Bei einer nicht erfolgten Widerrufsbelehrung beträgt die Widerspruchsfrist ein Jahr und 14 Tage nach Vertragsschluss.

 

Tipps

Wenn Sie unsicher sind, was Sie von einem Angebot halten sollen, geben Sie als ersten Schritt den Namen des Unternehmens in eine Suchmaschine ein. Handelt es sich um eine Abzock-Masche, werden Sie Informationen dazu z. B. bei Verbraucherzentralen und seriösen Nachrichtenseiten finden und wissen gleich, was von dem vermeintlichen Schnäppchen zu halten ist.

Wenn Sie eine Zahlungsaufforderung für ein Angebot erhalten haben, aber nicht ausreichend auf eine kostenpflichtige Leistung hingewiesen wurden, legen Sie Widerspruch ein. Musterbriefe finden Sie bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.