Metalle

Verbraucherinnen und Verbraucher kommen vor allem mit Verpackungen aus Aluminium und Weißblech in Kontakt, beispielsweise als Getränke- oder Konservendosen, Dosen für Farben oder Tuben für verschiedene Produkte.

Aluminium wird aus dem Gestein Bauxit in einem mehrstufigen, energieaufwendigen Verfahren hergestellt. Bauxit besteht überwiegend aus Aluminiumoxid, weitere Bestandteile sind Eisenoxid, Siliziumdioxid und Titandioxid. Es wird größtenteils in Guinea, Australien, China, Brasilien, Indonesien und Indien abgebaut.

Weißblech besteht aus Stahlblech, das mit einer sehr dünnen Schicht aus Zinn versehen wird. Sie versiegelt das Blech, um es vor Korrosion, d. h. Angriffen durch Sauerstoff und Feuchtigkeit, zu schützen. Rohstoffe für Stahl sind Eisenerz und Koks. Zu den weltweit größten Eisenerzproduzenten zählen Australien, Brasilien und China, Zinn stammt ebenfalls vor allem aus China, daneben aus Indonesien und Peru. Die Herstellung von Stahl- bzw. Weißblech ist ebenfalls ausgesprochen energieintensiv.

Konservendosen sind innen oftmals mit Kunststoff beschichtet, um den Übertritt von Metallbestandteilen in das Lebensmittel zu vermeiden und das Metall zu schützen.

Vorteile

Verpackungen aus Metall sind fest und stabil. Sie haben gute Barriereeigenschaften gegenüber Gasen, Licht, Feuchtigkeit und Gerüchen. Lebensmittel in Konservendosen sind ungekühlt sehr lange haltbar. Als sogenannte Vollkonserven werden sie nach dem Abfüllen sterilisiert, d. h. auf über 100 Grad Celsius erhitzt. Daneben gibt es pasteurisierte Halbkonserven, die weniger stark erhitzt werden. Sie haben eine geringere Haltbarkeit und sind gekühlt zu lagern…

Metalle haben ein hohes Recyclingpotenzial. Konserven- und Getränkedosen, aber auch andere Verpackungen können gut wiederverwertet werden.

Recycling

Jährlich werden in Deutschland rund eine Millionen Tonnen an Metallverpackungen verbraucht. Davon entfallen ca. 530.000 Tonnen auf Verpackungen aus Weißblech und etwa 143.000 Tonnen auf Verpackungen aus Aluminium. Den Rest machen Verpackungen aus Feinblech oder Stahl aus, die beispielsweise für Kanister, Fässer, Tonnen oder Kabeltrommeln verwendet werden.

Von den entsorgten Aluminiumverpackungen werden knapp 63 Prozent wiederverwertet, von Weißblechverpackungen rund 85 Prozent und bei Verpackungen aus Feinblech bzw. Stahl liegt die Recyclingquote bei 90 Prozent.

Nachteile

Die Herstellung der Metalle ist mit erheblichen sozialen, menschen- und arbeitsrechtlichen sowie ökologischen Problemen verbunden. Landraub, schlechte Arbeitsbedingungen, fehlende Schutzausrüstungen und Sicherheitsvorkehrungen, illegale Kinderarbeit und geringe Löhne kennzeichnen den Abbau von Rohstoffen wie Bauxit, Eisenerz und Zinn in asiatischen, südamerikanischen und afrikanischen Ländern. Hinzu kommen massive Schadstoffbelastungen von Gewässern, Luft und Böden, Mangel an Trinkwasser und die Abholzung von großen Regenwaldflächen. 

Die energieintensive Weiterverarbeitung der Rohstoffe und Herstellung der Metalle setzt große Mengen an klimaschädlichen Gasen frei. Eine Reihe von Schwermetallen und weiteren Schadstoffen belasten die Umwelt. 

Auch das Recycling verbraucht viel Energie, da die Metalle bei hohen Temperaturen eingeschmolzen werden. Nachteilig auf die Recyclingfähigkeit wirken sich verschiedene Legierungen aus, beispielsweise bei Aluminium. Sie lassen sich nur schwer voneinander trennen, wodurch die Verfahren aufwendiger sind oder das Recyceln gar nicht mehr möglich ist.

Aus der Kunststoffbeschichtung von Konservendosen und aus Aluminiumverpackungen können gesundheitlich bedenkliche Stoffe ins Lebensmittel wandern.

Schadstoffe

Die Kunststoffbeschichtung im Inneren von Konservendosen besteht häufig aus Epoxidharzen, für deren Herstellung Bisphenol A (BPA) verwendet wird. Der Stoff kann aus der Beschichtung freigesetzt werden und wird immer wieder in Lebensmitteln nachgewiesen, die aus Konservendosen stammen.

Bisphenol A wurde von der Europäischen Chemikalienagentur ECHA wegen seiner fortpflanzungsschädigenden und hormonähnlichen Wirkungen als „besonders besorgniserregende Substanz“ eingestuft. Tierversuche ergaben, dass der Stoff auf das Hormonsystem wirken und dort schädliche Effekte auslösen kann. Daneben wurden negative Einflüsse auf das Immunsystem beobachtet.

Welche gesundheitsschädigenden Wirkungen Bisphenol A beim Menschen hat, ist noch nicht abschließend geklärt. Auch über die dafür erforderliche Dosis sind sich die Wissenschaftler nicht einig. Daher gibt es unterschiedliche Angaben, was die tägliche tolerierbare Aufnahmemenge (tolerable daily intake, TDI) betrifft. Damit ist die Menge gemeint, die während des gesamten Lebens jeden Tag aufgenommen werden kann ohne dass dabei negative gesundheitliche Folgen zu befürchten sind.

Ausgehend von einer wissenschaftlichen Neubewertung gibt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) einen TDI-Wert von 200 Nanogramm pro Kilogramm Körpergewicht und Tag an. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat den Stoff ebenfalls neu bewertet, kommt aber zu einem anderen Ergebnis und legt einen TDI-Wert von 0,2 Nanogramm pro Kilogramm Körpergewicht und Tag fest. Schätzungen zufolge schwanken die tatsächlich aufgenommenen Mengen und können unter Umständen den vom BfR angegebenen TDI-Wert überschreiten. Der TDI-Wert der EFSA wird in jedem Fall überschritten.

Für Verbraucherinnen und Verbraucher sind die stark voneinander abweichenden Richtwerte nicht hilfreich und sorgen eher für Verunsicherung. Um mögliche gesundheitliche Risiken besser abschätzen und einheitliche Werte formulieren zu können, sind daher weitere Forschungen dringend erforderlich.

Verbot von Bisphenolen 

Bisphenol A (BPA) ist Ausgangsstoff für den Kunststoff Polycarbonat, der als Hartplastik für verschiedene Gebrauchsgegenstände wie Trinkflaschen, Geschirr, Küchen- und Haushaltsgeräte genutzt wird. Seit 2011 ist die Verwendung von Bisphenol A für die Herstellung von Babyflaschen verboten, seit 2018 betrifft das Verbot allgemein Trinkbecher und -flaschen für Säuglinge und Kleinkinder. In Thermopapier, z. B. Kassenzetteln, Fahrkarten oder Kontoauszügen, darf seit 2020 kein Bisphenol A mehr eingesetzt werden. 

Seit Anfang 2025 ist es in der Europäischen Union verboten, Bisphenol A und andere gefährliche Bisphenole für die Herstellung von Materialien und Gegenständen zu verwenden, die mit Lebensmitteln in Kontakt kommen. Allerdings gibt es zum Teil lange Übergangsfristen, damit Alternativen gefunden und keine Lebensmittel verschwendet werden. Mit Bisphenol A hergestellte Konservendosen dürfen bis Ende Juli 2026 verkauft werden. Wenn sie für Gemüse, Obst und Fisch bestimmt sind, dürfen sie noch bis Januar 2028 angeboten werden.

Da der Einsatz von BPA in Konservendosen und anderen Gegenständen nicht gekennzeichnet werden muss, können Verbraucherinnen und Verbraucher nicht erkennen, welche Dosen betroffen sind. Der Hinweis „BPA frei“, der auf verschiedenen Produkten zu finden ist, bedeutet, dass sie kein Bisphenol A enthalten. Jedoch gibt es noch andere Bisphenole, beispielsweise Bisphenol S oder F, die stattdessen eingesetzt werden können. Sie haben ähnlich schädliche Wirkungen wie Bisphenol A, sind aber weniger gut untersucht. Nur die Angabe „Bisphenol-frei“ weist darauf hin, dass keine Bisphenole für die Herstellung verwendet wurden. 

Als Alternativen zu BPA-haltigen Epoxidharzbeschichtungen für Konservendosen stehen Beschichtungen auf der Basis von Polyestern zur Verfügung. Daneben gibt es die Möglichkeit, Bisphenol-freie Schutzschichten aufzubringen, um einen Übertritt von Bisphenol A aus der Epoxidharzschicht in das Lebensmittel zu vermeiden. Abschließende gesundheitliche Bewertungen der alternativen Beschichtungen stehen noch aus.

Aluminium

Bei Kontakt mit säure- oder salzhaltigen Lebensmitteln kann sich der Stoff aus aluminiumhaltigen Verpackungen lösen und in die Lebensmittel gelangen. Um das zu verhindern, sind Getränkedosen, Deckel von Joghurtbechern, Schalen für Fertigprodukte oder Menüschalen üblicherweise mit einer Kunststoffbeschichtung versehen. Alufolie oder Alu-Schalen zum Grillen haben dagegen keine Beschichtung. Daher ist beim Umgang Vorsicht geboten.

Alufolie ist zum Abdecken und Verpacken von klein geschnittenem Obst, Zitrusfrüchten, Gemüse wie Tomaten oder Rhabarber, Salaten mit Dressing, Käse, Wurstwaren, sauren Gurken, Sauerkraut, Salzhering, mariniertem Fleisch oder Fisch und Produkten mit Tomatensoße nicht geeignet. Auf der Folie muss ein entsprechender Warnhinweis zu finden sein, der besagt, dass der Kontakt mit säure- oder salzhaltigen Lebensmitteln zu vermeiden ist.

Beim Garen in Alufolie oder Grillen mit Aluschalen ist darauf zu achten, keine säure- oder salzhaltigen Zutaten zu verwenden, die Gerichte erst nach dem Garen zu salzen  und den Kontakt mit Aluminium möglichst kurz zu halten. Besser ist es jedoch, auf aluminiumfreie Alternativen wie Grillschalen aus Edelstahl auszuweichen, die zudem wiederverwendbar sind und Abfall vermeiden. Für Ofengerichte bieten sich Auflaufformen an.

Für garfertige Lebensmittel oder Fertiggerichte, die direkt in den Verpackungen zubereitet werden können, wird inzwischen oftmals Pappe statt Aluminum verwendet. Produkte mit Aluminiumverpackungen können vor dem Erhitzen sicherheitshalber in andere Gefäße umgefüllt werden.

Wer einen Menüdienst („Essen auf Rädern“) nutzt, sollte darauf achten, dass die Speisen in beschichteten Alu-Verpackungen oder alternativen Materialien geliefert werden. Idealerweise werden Mehrweg-Systeme angeboten. Mehr zu Menüdiensten erfahren Sie hier.

Wirkungen

Aluminium, das über Lebensmittel aufgenommen wird, ist wenig giftig und daher akut kaum schädlich für den Körper. Der überwiegende Teil des Stoffs wird bei gesunden Personen wieder ausgeschieden. Jedoch können sich verbleibende Reste mit der Zeit im Körper anreichern, vor allem bei regelmäßiger Zufuhr von größeren Mengen. Besonders betroffen sind das Skelettsystem, die Muskulatur, die Nieren, die Leber und das Gehirn. Auf Dauer sind daher negative Wirkungen auf Nervensystem, Nieren und Knochen möglich.

Ein Zusammenhang zwischen der Aufnahme von Aluminium und der Entstehung der Alzheimer-Erkrankung und von Brustkrebs wird immer wieder diskutiert, wurde aber bisher nicht eindeutig belegt. Für eine abschließende gesundheitliche Bewertung sind weitere Forschungen notwendig.

Das Element Aluminium kommt häufig in der Erdoberfläche vor, daher ist es auch in Lebensmitteln und Trinkwasser zu finden. Neben aluminiumhaltigen Verpackungen sind Kochgeschirr aus Aluminum, Kosmetika wie Zahnpasta und Antitranspirantien sowie aluminiumhaltige Lebensmittelzusatzstoffe weitere Quellen.

Umgang

Ratsam ist, die Aluminiumaufnahme vorbeugend einzuschränken, um die Gesundheit nicht zu gefährden. Wichtige Maßnahmen sind eine abwechslungsreiche Ernährung und der sorgfältige Umgang mit aluminiumhaltigen Verpackungen und anderen Haushaltsgegenständen.

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) gibt als wöchentliche tolerierbare Dosis ein Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht an. Das ist die Menge an Aluminium, bei der keine negativen gesundheitlichen Wirkungen zu erwarten sind. Studien zeigen, dass der überwiegende Teil der Bevölkerung die Hälfte davon im Durchschnitt durch Lebensmittel erreicht, daher ist Umsicht bei anderen Quellen geboten.

Die Aufnahme über die Haut durch aluminiumhaltige Antitranspirantien und andere Kosmetikprodukte hat nach Informationen des Bundesinstituts für Risikobewertung nur einen geringen Anteil an der gesamten Aluminiumbelastung. Das sei nach aktuellem Kenntnisstand mit einem niedrigen Risiko für gesundheitliche Beeinträchtigungen bei regelmäßiger Anwendung verbunden.