Strom sparen in der Küche

Lebensmittel gekühlt oder tiefgekühlt zu lagern, sie auf dem Herd oder im Backofen zuzubereiten und das benutzte Geschirr nach den Mahlzeiten abzuspülen, kostet Strom.

Die folgenden zahlreichen Tipps zum sparsamen Gebrauch und Kauf von Kühlschrank, Herd und Spülmaschine bringen Ihnen ein ansehnliches Sparpotential von über 400 Euro im Jahr. Grundlage für die Berechnung sind Daten der Beratungsgesellschaft co2online und des Portals Energiewechsel vom Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz. Weitere Spartricks sorgen für eine zusätzliche Entlastung der Stromrechnung.

 

Clever kühlen

  • 7 GRAD REICHEN: Stellen Sie den Kühlschrank auf 7 Grad ein. Jedes Grad kühler erhöht den Stromverbrauch um ca. 6 Prozent. Prüfen Sie die Temperatur mit einem geeigneten Thermometer. So können Sie 5 Euro Stromkosten pro Jahr sparen. Beim Gefrierschrank reichen minus 18 Grad Celsius aus, um die Lebensmittel sicher zu lagern.
  • TÜR SCHNELL SCHLIESSEN: Immer, wenn der Kühl- oder Gefrierschrank geöffnet wird, strömt warme Luft hinein und erwärmt den Innenraum. Danach muss das Gerät intensiver kühlen, um die Temperatur wieder zu senken. Das kostet mehr Strom. Die Kühlschranktür nicht unnötig lange offen zu halten, kann Ihnen daher pro Jahr ca. 8 Euro an Stromkosten ersparen.
  • REGELMÄSSIG ABTAUEN: Die Eisschicht im Gefrierfach von Kühl- und Gefrierschrank erhöht den Stromverbrauch. Tauen Sie die Geräte daher etwa ein- bis zweimal im Jahr ab - spätestens aber, wenn das Eis dicker ist als einen Zentimeter. So können Sie ca. 9 Euro pro Jahr beim Strom einsparen.

 

Clever nutzen

  • AUFGERÄUMT: Räumen Sie die Lebensmittel übersichtlich in den Kühl- und Gefrierschrank ein und achten Sie auf Ordnung. So finden Sie schnell, was Sie suchen. Und das spart Energie, denn Sie müssen die Tür nicht unnötig lange offen halten.
  • ABGEKÜHLT: Stellen Sie gekochte Speisen erst dann in den Kühlschrank, wenn sie abgekühlt sind. Sonst treiben sie den Stromverbrauch in die Höhe. Sie erwärmen den Innenraum und der Kühlschrank muss mehr arbeiten, um die Temperatur zu halten. Das kann auch die Eisbildung fördern.
  • AUFGETAUT: Lassen Sie tiefgekühlte Speisen im Kühlschrank auftauen. Dadurch sinkt die Temperatur im Innenraum und demzufolge auch der Stromverbrauch. 
  • ABGESCHALTET: Ab zwei Wochen Abwesenheit lohnt es sich, den Kühlschrank abzustellen und ihn dabei abzutauen. So können Sie den Energieverbrauch senken. Lassen Sie das Gerät solange offen stehen.
  • ABGESCHAFFT: Als Zweitkühlschrank oder -kühltruhe werden häufig ältere und größere Geräte genutzt, die zusätzliche Stromfresser sind. Prüfen Sie daher, ob Sie auf das Gerät verzichten können. In dem Fall können Sie bis zu 185 Euro im Jahr sparen, wenn Sie es abschaffen.
  • AUFGESTELLT: Sinkt die Umgebungstemperatur um ein Grad, verbraucht ein Kühlschrank ca. 6 Prozent weniger Strom, ein Gefriergerät 3 Prozent weniger. Platzieren Sie daher Kühlgeräte nicht direkt neben dem Herd oder der Heizung und vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung. Gefriertruhen sind am besten im Keller aufgehoben. Stellen Sie die Geräte mit einem Abstand zur Wand auf und sorgen Sie für freie, saubere Lüftungsschlitze.

 

Clever lagern

Für die optimale Lagerung und Haltbarkeit der Lebensmittel sowie eine gute Übersicht hat sich folgende Einteilung bewährt:

  • Unten auf der Platte über dem Gemüsefach: Fleisch, Wurst und Fisch
  • In der Mitte: Milchprodukte wie Joghurt, Quark und Milch, außerdem Eier
  • Im oberen Fach: Käse, Marmelade und gekochte Lebensmittel in abgedeckten Schüsseln oder Dosen
  • In den unteren Türfächern: angebrochene Getränke- und Milchpackungen
  • In den oberen Türfächern: Butter, Margarine
  • In den mittleren Türfächern: Senf, Ketchup, andere Dressings, angebrochene Konservengläser
  • Im Gemüsefach: Heimisches Gemüse und Obst sowie Pfirsiche, Aprikosen, Kiwis und reife Avocados

 

Diese Einteilung gilt für herkömmliche Kühlschranke mit statischer Kühlung, bei denen sich die Temperaturen in den einzelnen Fächern messbar unterscheiden. In Geräten mit dynamischer Kühlung ist die Temperatur im ganzen Innenraum etwa gleich. Dennoch ist es sinnvoll, die Lebensmittel sortiert aufzubewahren. Sogenannte Mehrzonen-Geräte verfügen zusätzlich zu der herkömmlichen Kühlzone über eine Kaltlager- und eine Kellerzone.

 

Clever kaufen

Wählen Sie die Gerätegröße passend zur Größe des Haushaltes, damit nicht unnötig Energie verbraucht wird. Eine Person benötigt einen Kühlschrank mit etwa 100 bis 120 Litern. Für jede weitere Person werden  etwa 40 bis 50 Liter empfohlen. Das bedeutet: 160 Liter für zwei Personen, 200 Liter für drei Personen und ca. 250 Liter für vier Personen.

Bei Gefriergeräten rechnet man üblicherweise mit ca. 30 bis 40 Liter pro Person. Wer viel einfriert, kann aber auch 80 bis 100 Liter pro Person benötigen. In dem Fall kann es sparsamer sein, sich eine extra Gefriertruhe zuzulegen. Sie verbraucht weniger Strom als die üblichen Kühl- und Gefrierkombinationen. Für das Kühlen der übrigen Lebensmittel reicht dann ein Kühlschrank ohne Gefrierfach.

Achten Sie bei Kühl- und und Gefrierkombinationen darauf, dass die Geräte getrennt voneinander arbeiten. Dann können Sie die Temperaturen separat regulieren oder ein Gerät abschalten, wenn Sie es nicht benötigen, z. B. während Urlaubszeiten.

Schauen Sie auf das EU-Energielabel und wählen Sie ein Modell mit einer hohen Effizienzklasse. So sind Einsparungen von ca. 70 Euro im Jahr möglich. Zum Teil werden bereits Geräte mit der höchsten Klasse A angeboten, größer ist die Auswahl jedoch noch in den Klassen B und C. Vergleichen Sie außerdem den Stromverbrauch pro Jahr bei den einzelnen Geräten.

In den meisten Fällen lohnt sich ein Neukauf, wenn der Kühlschrank älter als 10 Jahre ist. Haben Sie bereits ein neueres und energieeffizientes Gerät, lohnt sich der Austausch aus ökologischen Gesichtspunkten meist nur, wenn das Neugerät 50 bis 80 Prozent weniger Strom verbrauchen würde. Daher sind hier aus Umweltsicht eine möglichst lange Nutzung und andere Maßnahmen zum Stromsparen zu empfehlen.

 

Clever kochen und backen

  • MIT DECKEL: Mit den passenden Deckeln auf Töpfen und Pfannen bleibt die Wärme im Topf und die Speisen werden schneller gar. Das schont Stromrechnung und Vitamine. Etwa 20 Euro im Jahr können Sie auf diese Weise einsparen.
  • WENIG WASSER: Kochen Sie Eier und Gemüse mit nur 2 Zentimetern Wasser im Topf. Wenn Sie dreimal pro Woche kochen, entlasten Sie Ihre Stromrechnung um ca. 10 Euro im Jahr. Kartoffeln und Nudeln werden ebenfalls mit weniger Wasser gar ohne dass der Genuss leidet.
  • PASSENDE PLATTE: Achten Sie darauf, dass die Böden der Töpfe und Pfannen möglichst genau auf die genutzten Herdplatten passen. Das spart bis zu 30 Prozent Energie ein.
  • SCHNELLKOCHTOPF: Er spart Zeit und Strom - bis zu 50 Prozent weniger können es sein. Positiver Nebeneffekt: Durch die kürzeren Garzeiten bleiben mehr Vitamine und Geschmack erhalten.
  • WASSERKOCHER: Erhitzen Sie nur soviel Wasser wie Sie benötigen. Haben Sie vorher täglich einen Liter zu viel gekocht, können Sie etwa 10 Euro im Jahr sparen, wenn Sie die Wassermenge passender bemessen. Bei Mengen unter 1,5 Litern lohnt es sich, das Wasser zum Kochen mit dem Wasserkocher zu erhitzen, z. B. für Nudeln. Bei einer energieeffizienten Warmwasserbereitung ist heißes Wasser aus dem Hahn eine Alternative.
  • RESTWÄRME: Schalten Sie Herdplatten und Backofen je nach Gericht ca. fünf bis zehn Minuten vor Ende der Garzeit aus. Bei kürzeren Garzeiten bringen selbst ein paar Minuten schon eine Ersparnis. Braucht die Zubereitung länger als 40 Minuten, können Sie auch schon 15 Minuten vor dem Ende der Garzeit den Ofen ausschalten oder zumindest die Temperatur senken.
  • OHNE VORHEIZEN: Viele Gerichte und Backwaren können Sie in den kalten Backofen stellen und ihn dann erst einschalten. So sparen Sie bis zu 20 Prozent der Energie. Der Verzicht auf das Vorheizen und das Nutzen der Restwärme reduzieren Ihre Stromrechnung in der Summe um etwa 20 Euro im Jahr. Vorteilhaft ist es außerdem, den einmal aufgewärmten Ofen noch für die weitere Zubereitung zu nutzen, z. B. nach der Pizza gleich einen Kuchen oder ein Brot in den Ofen zu schieben.
  • MIT UMLUFT: Dabei werden Temperaturen benötigt, die um 20 bis 30 Grad Celsius niedriger sind als bei Ober- und Unterhitze. Zudem werden die Speisen schneller gar. Sie brauchen also nicht nur weniger Strom, sondern auch weniger Zeit. Wenn Sie einmal pro Woche backen, einen Auflauf oder vergleichbare Gerichte zubereiten, sparen Sie mit Umluft ca. 18 Euro pro Jahr im Vergleich zum Backen mit Ober- und Unterhitze. Noch effizienter wird es, wenn Sie verschiedene Gerichte gleichzeitig auf mehreren Ebenen garen.
  • TÜR ZU: Jedes Öffnen der Ofentür verbraucht Energie, etwa 20 Prozent können es sein. Beobachten Sie den Garvorgang daher durch die Glasscheibe und öffnen Sie die Tür nur kurz, wenn es sich nicht vermeiden lässt.

 

Clever kaufen

Bei Backöfen gilt noch das bisherige EU-Energielabel mit den Plusklassen. Wählen Sie Geräte mit der Effizienzklasse A++, das ist die derzeit verfügbare beste Klasse und prüfen Sie den Stromverbrauch. Er bezieht sich auf eine standardmäßige, durchschnittlich übliche Nutzung, d. h. auf einen normalen Backvorgang.

Bedenken Sie bei der Wahl der Größe, dass ein größerer Backofen auch mehr Energie benötigt. Legen  Sie Wert auf die Umluftfunktion und auf eine Hitzeschutztür. Überlegen Sie, ob Sie die sehr energieintensive Selbstreinigungsfunktion (Pyrolyse) tatsächlich benötigen.

Für Kochfelder gibt es bisher kein EU-Energielabel. Unterschieden werden Gaskochfelder, Glaskeramik-Kochfelder, die über Induktion, Infrarot oder Halogen beheizt werden sowie die früher üblichen gusseisernen Kochplatten. Am energieeffizientesten ist Gas, gefolgt vom Induktionskochfeld. Auf Platz drei stehen die herkömmlichen Glaskeramik-Kochfelder mit Infrarot und Halogen. Im Vergleich mit den gusseisernen Kochplatten sind sie jedoch schon deutlich effizienter. Induktionskochfelder sind teurer und funktionieren nur mit dafür geeigneten Töpfen. Prüfen Sie vorher, ob das vorhandene Kochgeschirr dafür geeignet ist. Das ist der Fall, wenn der Boden magnetisch ist.

Dunstabzugshauben sind in den Energieeffizienzklassen A+++ bis D erhältlich. Auf dem EU-Energielabel ist der Stromverbrauch in Kilowattstunden angegeben. Außerdem sind Angaben zur Effizienz des Gebläses, der Beleuchtung und des Fettabscheidungrades angegeben. Die Einteilung reicht jeweils von Klasse A bis G. Weiterhin finden Sie einen Hinweis auf die Lautstärke der Geräte bei Betrieb in Dezibel. Wählen Sie Dunstabzugshauben mit den höchsten Energieeffizienzklassen in den verschiedenen Kategorien. Was die Lautstärke betrifft, sollten die Werte nicht über 55 Dezibel liegen.

 

Clever spülen

Mit modernen, energieeffizienten Spülmaschinen verbrauchen Sie weniger Energie und Wasser als wenn Sie mit der Hand spülen. Das gilt vor allem dann, wenn Sie das Gerät überlegt nutzen. Beachten Sie dazu die folgenden Tipps:

  • VOLL MACHEN: Stellen Sie die Maschine immer erst an, wenn sie voll beladen ist. Dann muss sie seltener laufen.
  • KEINE HALBEN SACHEN: Wenig empfehlenswert ist das Programm „Halbe Ladung“. Hierbei verringert sich der Energie- und Wasserverbrauch nicht um die Hälfte, sondern nur etwa um 10 bis 20 Prozent. Nutzen Sie daher lieber das Spar- oder Kurzprogramm, wenn die Maschine nicht ganz voll ist.
  • NICHT VORSPÜLEN: Verzichten Sie darauf, Geschirr unter laufendem Wasser abzuspülen, bevor Sie es in Spülmaschine stellen. Moderne Geräte machen diese Arbeit überfüssig.
  • SPARPROGRAMM WÄHLEN: Das Energiespar-, Eco- oder Umweltprogramm wäscht mit niedrigeren Temperaturen von 50 Grad Celsius anstelle von 60 oder 65 Grad Celsius. Zwar braucht es länger, spart aber je nach Gerät etwa ein Viertel bis zu der Hälfte der Stromkosten und das Geschirr wird genauso sauber. Mit dem CO2-Rechner von co2online lässt sich das Einsparpotential für das Sparprogramm in Bezug auf Stromverbrauch, Kosten und CO2-Ausstoss pro Jahr berechnen. So reduzieren sich beispielsweise bei 5 Spülgängen pro Woche die Stromkosten um ca. 60 Euro jährlich.
  • KEINE ZEITVORWAHL: Das Einstellen einer späteren Startzeit hält die Maschine in Bereitschaft und erhöht den Stromverbrauch. 
  • SAUBER HALTEN: Waschen Sie das Geschirr etwa einmal im Monat bei höheren Temperaturen, z. B. 65 Grad Celsius. Das schützt vor Fettablagerungen im Gerät und damit vor Verstopfungen. Zudem trägt es zu einem guten Spülergebnis bei. Reinigen Sie außerdem die Siebe regelmäßig, die sich unten im Gerät befinden.

 

Clever kaufen

  • RICHTIGE GRÖSSE: Entscheidend sind die Personenanzahl im Haushalt, die Menge an zu reinigendem Geschirr und der vorhandene Platz. Für ein oder zwei Personen bieten sich 45 Zentimeter breite Modelle an. Ab drei Personen ist grundsätzlich eine Spülmaschine mit 60 Zentimetern Breite besser geeignet.
    Die kleineren Maschinen verbrauchen im Verhältnis pro Ladung mehr Energie und Wasser als größere Geräte. Aber wenn sie voll beladen sind, sind sie immer noch energieeffizienter als ein größeres Gerät, das nicht voll beladen läuft.
  • EFFIZIENTES GERÄT: Achten Sie auf eine gute Energieeffizienzklasse. Sie reicht beim EU-Energielabel für Geschirrspüler von A bis G. Bisher gibt es jedoch nur wenige Geräte mit Klasse A oder B.
  • VERBRAUCHSDATEN: Schauen Sie unbedingt auf die Angaben zum Energie- und Wasserverbrauch und vergleichen Sie die Werte der infrage kommenden Geräte miteinander. Zusätzlich ist die Lautstärke des Programms in Dezibel angegeben. Werte um 40 bis 43 Dezibel stehen hierbei für leisere Geräte.
  • ZEITPUNKT: Ein Neukauf kann sich lohnen, wenn Ihr Gerät älter als 10 Jahre ist und Sie als Ersatz ein Gerät mit der höchsten Effizienzklasse kaufen. Dann rechnen sich die Einsparungen bei Strom und Wasser über die Jahre.
  • WARMES WASSER NUTZEN: Ein Anschluss an die Warmwasser-Leitung ist dann empfehlenswert, wenn warmes Wasser z. B. über eine Solaranlage, Fernwärme oder eine moderne Heizungsanlage erzeugt wird, die Leitungen nicht zu lang und gut isoliert sind.