Wohnung anpassen

Es gibt einige kleinere Veränderungen, mit denen Sie Ihre Wohnung oder Ihr Haus altersgerechter gestalten und sich sicherer darin bewegen können. Am besten gehen Sie durch Ihre Wohnung und prüfen, an welchen Stellen Hindernisse bestehen und welche Tätigkeiten Ihnen im Tagesablauf Schwierigkeiten bereiten.

Die folgenden Beispiele zeigen, was Sie mit vergleichsweise geringem Aufwand und überschaubaren Kosten umsetzen können.

Platz schaffen

Sorgen Sie für ausreichend Bewegungsfreiheit in den Räumen, so dass Sie Schränke, Regale, Esstisch, Sofa und andere Möbel gut erreichen und sich dazwischen frei bewegen können, ggf. auch mit einer Gehhilfe.

Stellen Sie dazu eventuell die Möbel um und trennen Sie sich von Einrichtungsgegenständen, die im Weg stehen und für die Sie keinen Platz finden. Achten Sie darauf, dass alle Fenster und Türen leicht zugänglich sind und sich vollständig öffnen lassen. 

Stolperfallen beseitigen

Herumliegende Kabel, freiliegende Teppiche und vollgestellte Treppen können zu Stürzen führen. Befestigten Sie daher Teppiche und Läufer sowie hochstehende Teppichkanten durch Klebebänder oder rutschfeste Unterlagen, falls Sie nicht darauf verzichten möchten. Auslegware sollte vollständig verklebt sein.

Verlegen Sie Strom- und Verlängerungskabel oder Kabel für den Internet- oder Fernsehanschluss an der Wand oder am Türrahmen entlang. Halten Sie Ordnung auf der Treppe und in der Wohnung, um nicht über herumliegende Gegenstände zu fallen.

Für Halt sorgen

Rutschige Treppen, Fliesen und Badewannen bergen Unfallgefahren. Bringen Sie daher auf Treppenstufen Anti-Rutschstreifen, Teppich- oder Gummifliesen sicher an. Im Bad geben rutschfeste Vorleger für den Boden, Gummimatten oder rutschhemmende Beläge für Wanne oder Dusche mehr Sicherheit.

Wischen Sie Wasser, Öl oder andere Flüssigkeiten auf glatten Böden sofort weg, damit Sie darauf nicht wegrutschen.

Bringen Sie an Treppen und im Flur möglichst an beiden Seiten Handläufe an. Haltegriffe am Waschbecken, an der Toilette und der Badewanne geben Stabilität und erleichtern das Aufstehen.

Wege beleuchten

Bringen Sie im Flur, an Treppen, auf dem Weg zum Bad und am Bett geeignete und ausreichend helle Lampen an, die Sie jedoch nicht blenden. Nachtlampen für die Steckdose, Bewegungsmelder und beleuchtete Lichtschalter können hilfreich sein.

Denken Sie daran, den Eingangsbereich, die Wege zum Haus, zum Briefkasten, zu den Mülltonnen und zur Garage ebenfalls gut zu beleuchten.

Sitzen statt stehen

Mit stabilen Stühlen, Hockern, Sitz- und Stehhilfen im Flur, in der Küche, im Bad und in der Dusche können Sie sich das An- und Ausziehen von Schuhen, das Zubereiten von Mahlzeiten, den Abwasch sowie die Körperpflege erleichtern.

Bequemer nutzen

Spezielle, stabile Holzstücke, die Sie unter Sesseln, Sofas oder Betten anbringen, erhöhen die Sitzfläche und erleichtern das Hinsetzen bzw. Aufstehen. Eine Lösung für zu niedrige Toiletten ist eine Toilettensitzerhöhung.

Stellen Sie in der Küche häufig benutztes Geschirr, Töpfe und andere Utensilien in Griffhöhe bzw. in die unteren Schränke. Für schwer erreichbare Fenstergriffe gibt es Fenstergriffverlängerungen. Machen Sie Steckdosen leichter zugänglich, indem Sie ein Verlängerungskabel mit einem abschaltbaren Mehrfachstecker in Griffhöhe anbringen. Befestigen Sie das Kabel mit Krepp- oder Klebeband an der Wand oder an Möbeln.

Kostenbeispiele

Für die Umsetzung einiger Tipps fallen Kosten an, dazu ein paar Preisbeispiele: Anti-Rutschstreifen für Treppen, rutschfeste Badvorleger, rutschhemmende Einlagen für die Badewanne oder die Dusche, Haltegriffe und Handläufe (1,5 Meter Länge) und ein Nachtlicht mit Bewegungsmelder für die Steckdose sind ab etwa 20 bis 30 Euro zu haben. Toilettensitzerhöhungen kosten ca. 60 Euro, bei entsprechender Verordnung werden sie von der Pflegekasse bezuschusst. Stehhilfen und Fenstergriffverlängerungen gibt es ab ca. 80 bis 100 Euro.