Gut zu wissen
Kontrolle der Therapie
Nach der Diagnose erhalten Patientinnen und Patienten mit Diabetes Typ 2 üblicherweise Empfehlungen für Veränderungen des Ernährungs- und Bewegungsverhaltens. Sie sind ein wesentlicher Bestandteil der Basistherapie. Dazu gehören außerdem Diabetes-Schulungen und gegebenenfalls ein Rauch-Stopp. Vor allem, wenn die Erkrankung noch nicht so weit fortgeschritten ist, können die Änderungen des Lebensstils oftmals ausreichen, um den erhöhten Blutzucker zu normalisieren und den Kohlenhydratstoffwechsel wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Im Anschluss kümmern sich die Patientinnen und Patienten in weiten Teilen selbst um ihre Behandlung und die Umsetzung der empfohlenen Maßnahmen. Ob sie den gewünschten Erfolg bringen, wird bei regelmäßigen Kontrollterminen in der Arztpraxis überprüft.
Blutzucker bestimmen
Darüberhinaus kann es notwendig werden, dass sie selbst ihren Blutzuckerspiegel regelmäßig messen. Dazu werden geringe Mengen an Blut benötigt, die üblicherweise aus der Fingerkuppe entnommen und auf den Teststeifen eines Blutzuckermessgerätes gegeben werden. Nach wenigen Sekunden kann der Messwert abgelesen werden. Eine genaue Anleitung zur Vorbereitung und Durchführung der Messung sowie Informationen zu geeigneten Messgeräten können die Arztpraxis oder das Fachpersonal bei Diabetes-Schulungen geben.
Alternativ steht eine kontinuierliche Messung der Zuckergehalte im Unterhautfettgewebe zur Verfügung. Dazu wird ein Sensor in Form eines feinen Messfadens appliziert, der den Zuckerwert in regelmäßigen Abständen misst. Über einen Sender werden die Werte an ein Empfangsgerät übermittelt, wo sie abgelesen werden können. Für die Handhabung der Geräte gibt es Schulungsprogramme, um die sichere Anwendung zu gewährleisten. Sie werden Patientinnen und Patienten verordnet, die Insulin benötigen und in dem Fall von den Krankenkassen bezahlt.
Mithilfe von entsprechenden Teststreifen, die beispielsweise in Apotheken oder Arztpraxen erhältlich sind, kann Zucker im Urin nachgewiesen werden - allerdings nur bei anhaltend hohen Blutzuckerspiegeln. Daher ist diese Methode nicht geeignet, um den Blutzucker genau zu überprüfen.
Medikamente
Reichen die Maßnahmen der Basistherapie nicht mehr aus, um den Blutzuckerspiegel dauerhaft zu senken, kommt eine medikamentöse Behandlung hinzu. Hierfür stehen Präparate mit verschiedenen Wirkstoffen-Gruppen und unterschiedlichen Wirkmechanismen oder eine Insulintherapie zur Verfügung. Welches Medikament die Ärztin bzw. der Arzt auswählt, hängt von der Ausprägung der Erkrankung, vorhandenen Risikofaktoren und weiteren persönlichen Gegebenheiten ab.
Eine Behandlung mit Insulin kann im weiteren Krankheitsverlauf unter Umständen notwendig werden, wenn sich die Blutzuckerwerte trotz Medikamenteneinnahme und Basistherapie nicht zufriedenstellend senken lassen. Der Körper bzw. die Bauspeicheldrüse stellt nicht mehr ausreichend Insulin zur Verfügung, so dass es in Form von Präparaten ersetzt werden muss. Das Insulin wird mithilfe von speziellen Spritzen, den sogenannten Pens, in das Fettgewebe der Unterhaut injiziert. Auch hier ist eine Kombination mit Medikamenten möglich. Die Einstellung der Therapie mit den erforderlichen Insulinmengen erfolgt unter ärztlicher Kontrolle. Wie das Insulin angewendet wird und was bei der Behandlung zu beachten ist, erfahren die Patientinnen und Patientinnen beispielsweise in Diabetes-Schulungen.
Zielwerte
Welche Blutzuckerwerte mit den verschiedenen Therapiemaßnahmen erreicht werden sollen, ist von den Patientinnen und Patienten und ihrer persönlichen Situation abhängig. Daher können keine allgemein gültigen Zielwerte angegeben werden. Sie richten sich unter anderem nach dem Lebensalter, weiteren vorhandenen Erkrankungen, der Einnahme von anderen Arzneimitteln, den jeweiligen Lebensumständen und individuellen Zielen der Betroffenen.