Schulungen & Beratungen
Die Diagnose „Diabetes Typ 2“ stellt die Betroffenen vor neue Herausforderungen und ist mit vielen Fragen verbunden. Da die Erkrankung derzeit nicht heilbar ist, wird sie zum lebenslangen Begleiter.
Patientinnen und Patienten können aber einiges dafür tun, den Gesundheitszustand zu verbessern. Die Anpassung der Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten spielt hier eine wichtige Rolle, denn mit einigen Veränderungen beim Lebensstil lässt sich die Erkrankung positiv beeinflussen.
Das ist eine große Chance, die es zu nutzen gilt. Sie kann aber gleichzeitig großen Druck aufbauen. Denn es nicht einfach, die eigenen Lebensgewohnheiten dauerhaft zu ändern. Die Angst, es nicht zu schaffen oder der Frust, wenn die eigenen Bemühungen nicht den gewünschten Erfolg bringen, können sehr belastend sein. Ratsam ist, sich Hilfe im Umgang mit der Erkrankung zu suchen und Schulungs- und Beratungsangebote zu nutzen.
Diabetes-Schulungen
Sie gehören zur grundlegenden Behandlung und können dabei helfen, die Krankheit besser zu verstehen, zu akzeptieren und den Umgang damit zu erleichtern. Neben Hintergrundinformationen zur Erkrankung, zum Umgang damit und der Klärung von offenen Fragen bieten sie Anregungen und praktische Hilfestellung für die Ernährungsumstellung und die Steigerung der körperlichen Aktivität.
Die Schulungen sind eher als Trainings zu verstehen, bei denen die notwendigen Kenntnisse anhand von Beispielen und Übungen vermittelt werden. Ziel ist, die Patientinnen und Patienten zu motivieren und zu befähigen, ihre Therapie eigenverantwortlich umzusetzen. Dabei gehen sie auf individuelle Bedürfnisse, Erfahrungen und Wünsche der Teilnehmenden ein. Um das Umfeld einzubeziehen, können auch Angehörige und andere nahestehende Personen an den Schulungen teilnehmen.
Angebote
Gruppenschulungen werden beispielsweise in Diabetes-Schwerpunktpraxen, Klinken oder Hausarztpraxen von geschultem Fachpersonal durchgeführt. Sie umfassen mehrere Kursstunden, die wöchentlich oder im Block stattfinden können. Anerkannte Schulungsprogramme sind beispielsweise von der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) zertifiziert.
Häufig sind die Schulungen Teil von sogenannten Disease-Management-Programmen (DMP), die gemeinsam von Krankenkassen und Arztpraxen angeboten werden. Die Teilnahme an diesen Programmen ist freiwillig und kostenlos. Für die Schulungen fallen Gebühren an, die von der Krankenkasse erstattet werden.
Aber auch unabhängig von DMPs können Sie an solchen Schulungen teilnehmen. Fragen Sie bei Interesse Ihren Arzt, Ihre Ärztin oder Ihre Krankenkasse und klären Sie die Kostenübernahme.
Nähere Informationen über Schulungen bei Diabetes Typ 2 erhalten Sie beim Diabetesinformationsportal diabinfo.
Ernährungsberatung
Eine fachlich qualifizierte Ernährungsberatung kann Sie bei der individuellen Umstellung der Ernährung unterstützen und begleiten. Die Leistung ist privat zu bezahlen, jedoch ist bei entsprechender Überweisung eine Kostenbeteiligung durch die Krankenkasse möglich. Folgendes Vorgehen ist üblich:
- Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin bzw. Ihrem Arzt, wenn Sie eine Ernährungsberatung in Anspruch nehmen möchten. Sie bzw. er stellt bei vorhandener Indikation eine ärztliche Notwendigkeitsbescheinigung für eine ernährungstherapeutische Beratung aus.
- Klären Sie mit Ihrer Krankenkasse, wie hoch der Zuschuss zu den Kosten für die Ernährungsberatung ausfällt und wie Sie ihn in Anspruch nehmen können.
- Im nächsten Schritt nehmen Sie Kontakt mit einer anerkannten, qualifizierten Ernährungsberaterin oder einem Ernährungsberater auf und besprechen das weitere Vorgehen. Adressen von Anlaufstellen, bei denen Sie nach Ernährungsfachkräften in Ihrer Nähe suchen können, finden Sie beim Diabetesinformationsportal diabinfo .
- Leiten Sie eine Kopie der Notwendigkeitsbescheinigung und Informationen zu Ihrer Erkrankung wie Laborwerte, Befunde und verordnete Medikamente an die Ernährungsfachkraft weiter und bitten Sie um die Übersendung eines Kostenvoranschlages über die Beratungsleistung.
- Schicken Sie das Angebot zusammen mit der Notwendigkeitsbescheinigung an Ihre Krankenkasse. Wenn Sie von dort eine positive Rückmeldung erhalten haben, können Sie mit der Ernährungsberatung beginnen.
- Sie bezahlen die Rechnung der Ernährungsfachkraft über die in Anspruch genommenen Leistungen und reichen sie zusammen mit einem Zahlungsnachweis und einem Antrag auf (anteilige) Kostenübernahme bei Ihrer Krankenkasse ein.
Selbsthilfe
Selbsthilfegruppen bieten Patienten und Angehörigen die Möglichkeit, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen und sich gegenseitig zu unterstützen. Adressen für Selbsthilfegruppen gibt es beim Diabetesinformationsportal diabinfo oder der Deutschen Diabetes-Hilfe.
Diabetes-Apps können helfen, den eigenen Umgang mit der Erkrankung zu erleichtern. Das Angebot ist groß und die Apps bieten ganz unterschiedliche Funktionen an, z. B. digitale Tagebücher, Erinnerungen für Aktivitäten, Informationen oder Rezepte. Eine Checkliste für Gesundheits-Apps vom Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. kann bei der Suche helfen.