In Deutschland dürfen nur bestehende Vor-Ort-Apotheken gleichzeitig Versandapotheken betreiben. Für beide gelten die gleichen Bestimmungen, was den Handel mit Medikamenten betrifft.

Versandapotheken aus anderen europäischen Ländern müssen vergleichbare Regelungen einhalten. Bisher sind nur Unternehmen aus den Niederlanden, Großbritannien, Island, Schweden und Tschechien in Deutschland zugelassen.

Vorsicht ist geboten bei Händlern aus Drittländern. Häufig sind Arzneimittel aus Übersee und Asien von schlechter Qualität oder es handelt sich sogar um Fälschungen. Eine mangelnde Seriosität zeigt sich oftmals auch durch aggressive Werbemethoden, etwa durch Spam-Mails.

Orientieren Sie sich bei der Suche nach vertrauenswürdigen Versandapotheken ähnlich wie bei anderen Online-Shops an den folgenden Kriterien.

EU-Sicherheitslogo

Sie erkennen das Zeichen an einem weißen Kreuz auf grünem Grund mit der deutschen Flagge und dem Hinweis „Zur Überprüfung der Legalität dieser Website hier klicken“. Es gibt an, dass die Versandapotheke beim Versandhandelsregister des Deutschen Instituts für Medizinische Dokumentation und Information behördlich registriert und in Deutschland zugelassen ist. Einzelhändler, die freiverkäufliche Arzneimittel im Online-Shop anbieten dürfen, können das Siegel ebenfalls erhalten.

Händler aus dem europäischen Ausland sind in den Registern der jeweiligen Länder erfasst und tragen die Landesflagge des Firmensitzes im EU-Sicherheitslogo.

Beim Klick auf das Logo erscheinen die entsprechenden Informationen zum Betreiber und Sie können prüfen, ob es sich um einen seriösen Shop handelt.

Impressum

Schauen Sie nach, ob es auf der Internetseite der Versandapotheke ein vollständiges Impressum gibt. Das ist gesetzlich vorgeschrieben. Hier sind der Name des Betreibers, die Anschrift der Apotheke sowie eine Telefonnummer aufgeführt. Außerdem sind die jeweilige Aufsichtsbehörde und die zuständige Apothekerkammer genannt.

Anhand der Angaben können Sie erkennen, ob das Unternehmen seinen Sitz in Deutschland oder einem der anderen europäischen Länder hat. 

Allgemeine Geschäftsbedingungen

Lesen Sie vor der Bestellung die „Allgemeinen Geschäftsbedingungen“ (AGB). Bei seriösen Versandhändlern sind sie auf der Homepage leicht zu finden und übersichtlich dargestellt.

In den AGB sind Einzelheiten zu Lieferbedingungen, Mindestbestellmengen und zur Abrechnung festgehalten. Sie finden dort beispielsweise Informationen über Zahlungsmodalitäten, Lieferzeiten, Versandkosten und Rückgaberechte. Achten Sie auf mögliche Nebenkosten, z. B. für den Versand oder die Zahlung per Nachnahme.

Beratung

Für Fragen muss eine fachliche Beratung durch pharmazeutisches Personal zur Verfügung stehen, z. B. per Telefon und E-Mail. Prüfen Sie, ob es bei ausländischen Unternehmen Informationen und Beratungen in deutscher Sprache gibt.

Oftmals veröffentlichen Versandapotheken die Beipackzettel zu den Produkten. So können Sie sich vor dem Kauf über die Anwendung, eventuelle Risiken und Nebenwirkungen von Medikamenten informieren.

Bestellung & Preise

Wenn Sie ein rezeptpflichtiges Medikament bei einer Versandapotheke bestellen, müssen Sie immer das Originalrezept einreichen. Sonst dürfen die Apotheken das Präparat nicht versenden. Eine Kopie per Mail oder Fax reicht nicht aus. Daher sind Angebote, bei denen Sie das Arzneimittel ohne Rezept bzw. nach Ausstellung eines Online-Rezepts erhalten, als unseriös einzustufen.

Der Preis, zu dem die Apotheken vor Ort und bei Online-Bestellungen verschreibungspflichtige Arzneimittel abgeben, ist bundesweit einheitlich. Preisnachlässe sind nicht gestattet. Das gilt seit Dezember 2020 auch für EU-Versandapotheken. Die rechtlichen Regelungen legen fest, dass sie keine Rabatte mehr für gesetzlich Versicherte gewähren dürfen. Sie zahlen daher EU-weit den gleichen Preis für rezeptpflichtige Medikamente. Privat Versicherte betreffen diese Regelungen nicht. Ihnen dürfen die ausländischen Versandapotheken weiterhin Vergünstigungen anbieten.

Bei nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten lohnt sich dagegen ein Preisvergleich unter Berücksichtigung aller Kosten. Denn hier legen die Apotheken den Preis selbst fest. Bestellen Sie aber trotzdem nur das, was Sie benötigen und lassen Sie sich durch die günstigen Preise nicht zu unnötigen Bestellungen verleiten.

Bezahlung

Achten Sie darauf, dass Ihnen mehrere Bezahlmöglichkeiten angeboten werden, z. B. per Rechnung, Kreditkarte und Lastschriftverfahren.

In manchen Fällen ist auch Barzahlung möglich, z. B. wenn Sie online bestellte Medikamente in einer Filiale der Versandapotheke vor Ort abholen. Als weitere Variante bieten Versandapotheken die Barzahlung mit einem Barcode über Partnerunternehmen vor Ort an, beispielsweise Supermärkte, Drogeriemärkte, Mobilfunkanbieter oder Kioske.

Datensicherheit

Geben Sie persönliche Daten nur ein, wenn der Anbieter ein Verschlüsselungssystem (z. B. SSL- oder TLS-Protokoll) anwendet. Das gilt insbesondere dann, wenn Sie beispielsweise per Kreditkarte, Paypal  oder Sofort-Überweisung bezahlen.

Eine verschlüsselte Verbindung erkennen Sie beispielsweise im Browser an „https“ oder dem Schlosssymbol. Um sicher zu gehen, dass Sie mit der gewünschten Webseite verbunden sind, können Sie zusätzlich ihre Identität überprüfen. 

Siegel

Seriöse Online-Shops erkennen Sie an Zertifikaten wie „Trusted shops“ oder „EHI Geprüfter Online-Shop“.