11.09.2024. Illegaler Welpenhandel ist ein grausames Geschäft, das zu Corona-Zeiten deutlich zugenommen hat. Oft stammen die Tiere aus osteuropäischen „Vermehrerfarmen“, werden von ihrer Mutter zu früh getrennt, leiden auf den Transporten und haben gesundheitliche Probleme. Über die aktuelle Situation sprachen wir mit Jana Gandert von VIER PFOTEN, der Stiftung für Tierschutz.
Der illegale Welpenhandel ist ein sehr komplexes Problem. Wie ist die heutige Situation?
Immer wieder belegen wir, dass Hunde und Katzen unter grausamen Bedingungen regelrecht produziert und tierschutzwidrig nach Deutschland eingeführt werden, um sie über das Internet anzubieten. Die Welpen sind oft ungeimpft oder todkrank. Bereits im ersten Halbjahr 2024 wurden mehr als 500 Tiere beschlagnahmt. Mehr zu dem Thema können sie in unserem jährlichen Report Illegaler Welpenhandel in Zahlen nachlesen.
Die Welpen werden den neuen Haltern oft an öffentlichen Plätzen übergeben. Was sind weitere Hinweise für Halter, die diese skeptisch machen müssen?
Inzwischen ist der illegale Handel mit Hundewelpen noch raffinierter geworden. Trotzdem gibt es ein paar Tipps:
- Die Übergabe sollte nur in der Aufzuchtstelle des Hundes stattfinden und das Muttertier angeschaut werden.
- Der Kauf sollte nur mit Kaufvertrag stattfinden.
- Der Welpe sollte über einen EU-Heimtierausweis verfügen, gechippt und geimpft sein und einen Impfpass haben.
Die geplante Novellierung des Tierschutzgesetzes ist eine Chance für gesetzliche Veränderungen. Was sind Ihre Vorschläge gegen dieses Tierleid?
Um diesem tragischen Geschehen ein Ende zu bereiten, braucht es gesetzliche Änderungen. Wir setzen uns im Rahmen der Novellierung des Tierschutzgesetzes ein für:
- Eine Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Hunde und Katzen.
- Im Online-Handel müssen die Daten der Anbietenden verifiziert werden.
- Ein Verkaufsverbot für Tiere auf öffentlichen Plätzen.
Für mehr Informationen können sich Interessenten jederzeit an VIER PFOTEN wenden.