01.10.2023. Wie Duschgel wird Duschöl zum Reinigen der Haut verwendet. Doch was bringt es, für wen ist es geeignet und welches ist das Beste? Ein Test von Öko-Test liefert Antworten. Die Ergebnisse sind bis zum 19. Oktober gratis abrufbar.
Von der gedruckten Werbeanzeige bis zum Influencer-Video: Fast täglich werden Verbraucherinnen und Verbraucher darauf hingewiesen, wie wichtig die eigene "Pflegeroutine" ist. Dazu gehört für viele auch die tägliche Dusche. Doch häufiges Duschen kann unsere Haut austrocknen. Genau für dieses Problem haben sich die Hersteller vor einigen Jahren eine Lösung überlegt: Duschöle.
Neben der täglichen Dusche strapazieren übermäßige Sonneneinwirkung im Sommer oder trockene Heizungsluft im Winter den natürlichen Feuchtigkeitshaushalt unserer Haut. Dabei ist es wichtig, dass diese nicht austrocknet oder gar rissig wird. Denn sonst kann sie ihrer Aufgabe, unseren Körper zu schützen, nicht gerecht werden.
Für Menschen, die zu trockener oder sehr trockener Haut neigen, gibt es deshalb besonders reichhaltige Pflege- und Reinigungsprodukte. Dazu zählen auch Duschöle, die den Körper auf milde Weise reinigen und gleichzeitig rückfettend wirken. So wird die Haut mithilfe des hohen Öl-Anteils im Produkt zusätzlich genährt und geschützt. Duschöle eignen sich vor allem für Menschen mit sehr trockener Haut oder Hautkrankheiten wie Neurodermitis.
Prof. Dr. Christiane Bayerl, Chefärztin an der Klinik für Dermatologie und Allergologie der Helios Dr.-Horst-Schmidt-Kliniken in Wiesbaden, empfiehlt die Anwendung für Menschen mit sehr trockener Haut, atopischer Dermatitis, chronischen und trockenheitsbedingten Ekzemen sowie Personen mit Altershaut und in den Wechseljahren.
Auch für Menschen mit Neurodermitis und Allergien sind Duschöle laut der Ärztin geeignet. Wir empfehlen hier insbesondere Duschöle ohne Duftstoffe, die dem pH-Wert der Haut ähneln. Der schöne Nebeneffekt: Der Verzicht auf Duftstoffe schont gleichzeitig die Umwelt. Bei besonders ausgeprägten Erkrankungen empfiehlt sich jedoch die Rücksprache mit dem behandelnden Arzt.
Unterschied Duschgel und Duschöl?
Duschgele gehören in der Regel zu den Öl-in-Wasser-Emulsionen. Der Anteil des Wassers überwiegt hier deutlich den Ölanteil. Ein Duschgel hat deshalb nicht so stark rückfettende Eigenschaften wie beispielsweise ein Duschöl, das sich besonders gut für sehr trockene Haut eignet. Duschöle dagegen sind generell sogenannte Wasser-in-Öl-Emulsionen. Das bedeutet, dass der Anteil von Öl im Produkt den des Wassers übersteigt. Da das jedoch eher eine Faustformel als eine bindende Regel ist, lohnt sich bei einem Duschöl der prüfende Blick in die Liste der Inhaltsstoffe. Steht an erster Stelle ein Öl, verfügt das Produkt in der Regel über den gewünschten hohen Ölgehalt von 50 Prozent oder mehr.
Duschöl kann, genau wie Duschgel, direkt unter der Dusche angewendet werden. Da es sehr reichhaltig ist, benötigt man nur wenig Produkt. Duschöle sind in der Regel etwas flüssiger als herkömmliche Duschgele, deshalb sollte man beim Auftragen aufpassen, dass das Öl auf der Haut und nicht in der Duschwanne landet. Das wäre nicht nur schade ums Produkt, sondern könnte den Boden der Dusche oder Badewanne auch rutschig werden lassen.
Nach dem Duschen sollte man den Körper nur trockentupfen, damit der leichte Fettfilm, den das Duschöl auf der Haut hinterlässt, nicht komplett im Handtuch landet. Aufgrund dieses Fettfilms sind Duschöle im Übrigen für eine Anwendung auf der Kopfhaut oder in den Haaren ungeeignet. Auch für den Intimbereich und die empfindliche Gesichtspartie sollten Duschöle besser nicht verwendet werden.
Übrigens: Ein Duschöl ersetzt keine Hautcreme, sondern beugt lediglich dem Feuchtigkeitsverlust der Haut während der Reinigung unter der Dusche oder in der Badewanne vor. Daher sollten gerade Menschen, die zu trockener Haut neigen, die Haut zusätzlich eincremen. Das gilt übrigens nach einem längeren Bad ganz besonders.
Öko-Test hat 21 Duschöle zur Analyse ins Labor geschickt. Mehr als die Hälfte der Produkte im Test sind empfehlenswert, aber nur eins schneidet mit "sehr gut" ab: das Sanoll Duschöl Mohnblüte. Es ist das einzige Naturkosmetikprodukt im Test.
Unerwünschte Duftstoffe
Ganz ohne Kritik kommt die Produktgruppe allerdings nicht davon. Zweimal hat das von uns beauftragte Labor den künstlichen Moschusduft Galaxolid gefunden: im Isdin Hydration Ureadin Calm Schützendes Duschöl und im Tesori d'Oriente Duschöl. In letzterem wurde auch Cashmeran nachgewiesen.
Beide Stoffe reichern sich mit der Zeit im Fettgewebe des menschlichen Körpers an. Bei Galaxolid besteht zudem der Verdacht, dass es den Hormonhaushalt beeinflussen könnte. Auch aus Umweltgründen sehen wir den künstlichen Moschusduft kritisch, da er nur schwer biologisch abbaubar ist.
In zwei weiteren Duschölen war außerdem der potenziell allergieauslösende Duftstoff Cinnamylalkohol enthalten: im Rituals The Ritual of Sakura Pflegendes Duschöl und im Louis Widmer Remederm Duschöl. Wir finden das Allergen nicht so dufte und ziehen beiden eine Note ab.