Interview: Durst kalorienarm löschen

23.04.2025. Für Gesundheit und Wohlbefinden ist es unerlässlich, ausreichend zu trinken. 1,5 bis 2 Liter werden pro Tag empfohlen, bei hohen Außentemperaturen auch 3 Liter und mehr. Damit die Trinkportionen nicht unnötig viel Energie liefern, ist eine geeignete Auswahl ratsam. Wir sprachen mit Alexandra Borchard-Becker von der VERBRAUCHER INITIATIVE.

Welche Getränke sind besonders geeignet? Wasser, also Leitungswasser, Mineralwasser sowie Früchte- und Kräutertees ohne Zuckerzusatz enthalten keine Kalorien und sind daher empfehlenswert. Sie können das Wasser auch mit Minzblättern, anderen Kräutern oder Zitronenscheiben aromatisieren für mehr Geschmack und Abwechslung.

Was ist bei Saftschorlen zu beachten? Fruchtsaft enthält fruchteigenen Zucker und damit auch Energie. Seien Sie sparsam damit und bereiten Sie Schorlen im Verhältnis von drei bis vier Teilen Wasser und einem Teil Saft zu.

Woran erkenne ich reinen Fruchtsaft?  Hinweise können Bezeichnungen wie „100 Prozent Fruchtgehalt“ geben. Schauen Sie auf die Zutatenliste, um sicherzugehen, dass dem Saft kein Zucker zugesetzt ist. Auch wenn das nicht der Fall ist, ist Fruchtsaft in größeren Mengen zum Durstlöschen nicht geeignet. Wer beispielsweise einen Liter Apfelsaft oder Orangensaft am Tag trinkt, hat fast den Energiegehalt einer Tafel Schokolade in flüssiger Form zu sich genommen.

Fruchtnektar hört sich eigentlich ganz gesund an... Je nach Art der Frucht liegt der Fruchtgehalt bei 25 bis 50 Prozent. Bis zu 20 Prozent Zucker, Honig und andere Zuckerarten sind erlaubt, die durch Süßungsmittel wie Süßstoffe ersetzt werden dürfen. Der Rest ist Wasser. Wie Fruchtsaft sollte auch Fruchtnektar nicht in größeren Mengen getrunken werden. Auch die mit Süßstoff gesüßten Produkte sind nicht kalorienfrei.

Was ist dann von Fruchtsaftgetränken zu halten? Viel Wasser, viel Zucker, wenig Frucht – so lassen sich die wesentlichen Merkmale zusammenfassen. Ein Fruchtanteil von 30 Prozent gilt für Kernobst wie Äpfel oder Birnen und Trauben, bei Zitrusfrüchten beträgt er mindestens sechs Prozent. Der Rest setzt sich aus Wasser, verschiedenen Zuckerarten und anderen Süßungsmitteln zusammen.

Welche Alternativen gibt es zu Limonaden und Brausen? Mit einem Liter nimmt man ca. 30 Stück Würfelzucker bzw. ca. 90 Gramm Zucker zu sich. Fachleute raten, höchstens 45 bis 55 Gramm Zucker am Tag insgesamt zu essen. Diese Menge umfasst nicht nur den Zucker in Getränken, sondern auch Zucker, der beim Backen oder Kochen verwendet wird, der bei der Produktion von Lebensmitteln zugesetzt wird und in Honig oder Fruchtsäften von Natur aus enthalten ist.

Eine Alternative können Sorten sein, die mit kalorienfreien Süßungsmittel („Süßstoffe“) gesüßt wurden, zumindest für den Übergang. Langfristig ist es aber empfehlenswert, sich an einen weniger süßen Geschmack zu gewöhnen. Hierfür können Sie diese Getränke beispielsweise mit Wasser verdünnen und dabei schrittweise den Wasseranteil erhöhen.