Interview: „Sensible Daten sind optimal geschützt“

21.03.2025. Rund 10 Millionen Passbilder werden jährlich in Deutschland allein für Pässe und Personalausweise benötigt. Ein relevanter Teil davon wird bei dm-drogerie markt gemacht. Wir sprachen mit Geschäftsführer Sebastian Bayer über das neue Angebot bei dm.

 

Herr Bayer, schon heute bieten die rund 2.140 dm-Märkte deutschlandweit bio-metrische Passbilder an. Was ändert sich ab Mai 2025 für dm-Kunden?

Sebastian Bayer: „Für unsere Kundinnen und Kunden ändert sich nichts: Sie können auch ab Mai 2025 wie gewohnt ohne Termin in den dm-Markt kommen und biometrische Passbilder anfertigen lassen. Die Neuerung betrifft lediglich die digitale Bereitstellung der Bilder an die zuständigen Bürgerbüros, die nun über einen gesicherten elektronischen Weg erfolgt. Damit setzen wir die neuen gesetzlichen Vorgaben um und ermöglichen weiterhin einen einfachen, sicheren und komfortablen Passbildservice.“

Es gibt zahlreiche Anforderungen beispielsweise an die Bildqualität. Das überfordert manchen Bürger. Wie unterstützt dm seine Kunden bei der Erstellung von Passbildern?

Sebastian Bayer: „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den dm-Märkten werden speziell für die Umsetzung des neuen Passbildverfahrens geschult und können die aufgenommenen Passbilder mittels ihrer eID in die für Bürgerbüros abrufbare und zertifizierte dm-Cloud hochladen. Außerdem sind die Aufnahmegeräte in den dm-Märkten mit einem integrierten Biometrie-Check ausgestattet, der überprüft, dass die erstellten Passbilder den biometrischen Vorgaben entsprechen. Somit können wir sicherstellen, dass sich nichts für unsere Kundinnen und Kunden ändert und diese Passbilder weiterhin rechtskonform, sicher und bequem vor Ort im Markt erstellen können.“

Eine Herausforderung sind die hohen Anforderungen an die Datensicher-heit. Wie stellt dm diese sicher?

Sebastian Bayer: „Der neue digitale Passbildservice von dm wurde in enger Abstimmung mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) entwickelt, um die hohen Sicherheitsstandards gemäß den Richtlinien zu gewährleisten. Die technische Lösung erfüllt alle gesetzlichen Anforderungen und bietet gleichzeitig einen benutzerfreundlichen Service für Bürgerinnen und Bürger. Dies stellt sicher, dass sensible Daten optimal geschützt sind und unbefugter Zugriff verhindert wird.“

Mit welchem Zeitaufwand und vor allem welchen Kosten müssen dm-Kunden zukünftig rechnen?

Sebastian Bayer: „Der zeitliche Aufwand und der Preis bleiben unverändert. Unser Ziel bei der Umsetzung der Anforderungen für die Digitalisierung des Passbildservices war es, dass sich unsere Kundinnen und Kunden auch nach Mai wie gewohnt auf den qualitativ hochwertigen Service von dm verlassen können.“

Bekommen Kunden ab Mai 2025 keinen Ausdruck mehr?

Sebastian Bayer: „Neben dem Data-Matrix-Code, über den das Bürgerbüro das Passbild digital abrufen kann, erhalten Kundinnen und Kunden weiterhin einen Papier-Ausdruck der Bilder, der für andere Zwecke wie Führerscheinanträge oder Vereinsausweise genutzt werden kann.“

Darf dieser Data-Matrix-Code mehrfach verwendet werden?

Sebastian Bayer: „Unser Data-Matrix-Code kann innerhalb der 6-monatigen Speicherdauer in der dm-Cloud mehrfach verwendet werden. Kundinnen und Kunden müssen den Code aufbewahren und bei der zweiten Verwendung vorzeigen. Dies ist besonders praktisch, wenn man beispielsweise zuerst den Personalausweis und später den Reisepass beantragt. Der Preis für die mehrmalige Nutzung des bei dm erstellten Passbildes innerhalb von 6 Monaten fällt somit nur einmal an. Behörden bieten diese Möglichkeit nicht an und löschen das Bild nach einmaliger Verwendung.“