23.10.2023. In den nächsten Wochen erhalten Autofahrer die Prämienmitteilungen für das Versicherungsjahr 2024. Nachdem die Versicherungswirtschaft Beitragserhöhungen von bis zu 20 Prozent angekündigt hat, empfiehlt es sich, die neuen Prämien genau zu prüfen und mit Hilfe von Vergleichsportalen nach preisgünstigen und leistungsstarken Alternativen zu suchen. Was es mit Teil- oder Vollkaskoschutz, Regional- und Typenklassen sowie Werkstattbindung, Selbstbeteiligung, Schadensfreiheitsklassen und Telematiktarifen auf sich hat, erklärt der VerbraucherService Bayern im KDFB e.V. (VSB).
„Bei einer Preiserhöhung besteht für den Versicherungsnehmer ein vierwöchiges Sonderkündigungsrecht, wobei die Frist erst nach dem Zugang der Mitteilung beginnt“, erklärt Markus Latta, Fachteamleiter für Finanzdienstleistungen beim VSB. Bei der Tarifauswahl helfen folgende Tipps:
- Die KFZ-Haftpflichtversicherung ist Pflicht. Die empfohlene Deckungssumme liegt bei 100 Millionen Euro für Personen-, Sach- und Vermögensschäden.
- Teil- oder Vollkaskoschutz ist empfehlenswert, wenn Verbraucher*innen nicht über ausreichende Finanzmittel verfügen, um die Reparatur oder einen Ersatzwagen zu finanzieren.
- Regional- und Typklassen: Eine jährliche Neubewertung erfolgt aufgrund von Schadenbilanzen. Ändert sich eine der beiden Klassen, ergibt sich für den Versicherungsnehmer ein Kündigungsrecht.
- Schadenfreiheitsklassen – wer jahrelang unfallfrei fährt, wird mit hohen Rabatten belohnt. Fahranfänger können als Ersteinstufung die teure SF-Klasse 0 umgehen, wenn sie das Fahrzeug als Zweitwagen bei der Versicherungsgesellschaft der Eltern anmelden.
- Selbstbehalte sind in der Kaskoversicherung möglich. Sie sind in einem gewissen Umfang sinnvoll, um den Beitrag zu reduzieren.
- Werkstattbindung kann Preisvorteile von bis zu 20 Prozent mit sich bringen. Die Reparatur hat dann in Vertragswerkstätten des Versicherers zu erfolgen. Bei Leasing- oder kreditfinanzierten Fahrzeugen ist das oft problematisch.
- Wer die Kilometerfahrleistung anhand der jährlichen Fahrleistung realistisch einschätzt und jährlich überprüft, kann bares Geld sparen.
- Fahrerkreis: Es lohnt sich, den Nutzerkreis zu begrenzen, vor allem Fahrer unter 25 Jahren sind sehr teuer. Bei vielen Versicherern ist ein „Zusatzfahrer“ kostenfrei oder gegen eine geringe Gebühr für ein paar Tage im Jahr, zum Beispiel für eine längere Urlaubsreise, erlaubt.
- Telematiktarife – Rabattchance für junge Fahrer durch Erfassung der Fahrweise mittels App.
„Wir empfehlen Verbraucher*innen mittels Vergleichsportalen die Prämien alle zwei bis drei Jahre zu überprüfen und einen Wechsel des Versicherers in Erwägung zu ziehen“ so Latta.