
21.03.2025. Millionen Passbilder werden hierzulande jährlich für Dinge wie Ausweis, Führerschein oder Gesundheitskarte gebraucht. Für Pässe und Personalausweise werden Passfotos ab Mai 2025 nur noch in digitaler Form akzeptiert. Das neue Verfahren soll Bildmanipulationen verhindern. Die VERBRAUCHER INITIATIVE kennt Details.
Personalausweis und Pass sollen sicherer werden. Darauf haben sich Bundestag und Bundesrat mit dem „Gesetz zur Stärkung der Sicherheit im Pass-, Ausweis- und ausländerrechtlichen Dokumentenwesen“ vor vier Jahren geeinigt. Es folgte u.a. ein neuer Kinderreisepass sowie ein neuer Personalausweis mit zwei Fingerabdrücken, die im Chip des Ausweises gespeichert sind. Jetzt kommt eine weitere Neuerung hinzu: Das Foto für Personalausweis und Pass kann ab dem 01. Mai nur noch digital an die zuständigen Ämter übermittelt werden. Die neue Regelung soll Manipulationen bei der Beantragung hoheitlichen Dokumenten verhindern. Die Bundesregierung will mit der Neuregelung die Digitalisierung und Entbürokratisierung im Pass- und Ausweiswesen vorantreiben.
Ursprünglich sollte man sich nur noch in Behörden fotografieren lassen. Dazu wollte der damalige Bundesinnenminister Horst Seehofer 2020 die Passbehörden mit 11.000 Selbstbedienungsterminals für 177 Millionen Euro ausstatten lassen. Direkt in den Amtsstuben sollten dann Passfotos unter Aufsicht erstellt werden. Doch der entsprechende Gesetzentwurf sorgte für eine Welle der Empörung u. a. bei Handelsverbänden und der Opposition. Der Centralverband deutscher Berufsfotografen sah angesichts von geschätzten Umsatzverluste von 100 Millionen Euro die Existenz seiner 45.000 angeschlossenen Fotostudios bedroht.
Ab Mai 2025 dürfen Passbilder nun nur noch digital erstellt und eingereicht werden. Die Passfotos können direkt auf dem Amt, bei zertifizierten Berufsfotografen und dm-drogerie markt gemacht werden. Im Anschluss müssen sie über eine gesicherte Verbindung dem Bürgeramt oder der Ausländerbehörde zur Verfügung gestellt werden. Für das biometrische Ausweisfoto gelten eine Reihe von Anforderungen. Dazu gehören u.a.:
- Das Foto im Format 35 x 45 mm kann in Schwarzweiß oder Farbe vorliegen.
- Das Bild muss scharf, kontrastreich und gleichmäßig ausgeleuchtet sein.
- Die Aufnahme muss eine gute Qualität und natürliche Hauttöne aufweisen.
- Der Hintergrund muss einfarbig, hell und ohne Muster sein.
- Das Gesicht muss mittig im Bild und gerade ausgerichtet sein.
- Die Augen müssen geöffnet sein, mit Blickrichtung in die Kamera.
- Neutraler Gesichtsausdruck und geschlossener Mund sind Pflicht.
- Kopfbedeckungen sind nicht erlaubt, Ausnahmen sind aber aus religiösen Gründen zulässig.
Weitere Details unter: https://www.bmi.gv.at/607/Passbild_Kriterien.aspx.
In den Bürgerbüros sollen dafür Fotoautomaten bereitgestellt werden, die zusätzlich Fingerabdrücke und Unterschrift erfassen und digital sowie in gesicherter Form an die zuständigen Stellen übermitteln können. Ab Mai sollen Reisepässe und Personalausweise zudem mit der Post zugestellt werden können, wenn jemand in Deutschland gemeldet ist. Der Gang zur Abholung beim Amt entfällt damit. Wer möchte, kann sich auch per E-Mail eine Erinnerung schicken lassen, bevor ein Ausweis abläuft. So lässt sich vermeiden, kurz vor Urlaubsantritt festzustellen, dass das Reisedokument abgelaufen ist.