Stromausfälle meistern

16.11.2022. Deutschland hat eines der sichersten Stromnetze in Europa. Dennoch kann es einmal zu einem Ausfall kommen. Wir haben für Sie entsprechende Tipps für diesen Fall zusammengestellt. Mit diesen Vorkehrungen schützen Sie sich – und andere.

Zunächst einmal sollten Sie vorbeugen. Vermeiden Sie eine Überlastung des Netzes durch sparsamen Umgang mit Strom. Viele Menschen haben sich wegen der Gaskrise einen Heizlüfter gekauft, um bei Ausfall der Heizung die Wohnung zu wärmen. Dies ist nicht nur teuer und ineffizient. Der Gebrauch kann auch zu einer Überlastung des lokalen Netzes und damit zu einer Notabschaltung führen. Pullover sind weitaus ungefährlicher. Aber auch bei Lampen, Computern oder dem Kühlschrank kann man sparen. Dies entlastet allgemein die Netze – und sichert damit die Versorgung.

Bewahren Sie Ruhe: Einen kurzen Stromausfall verkraftet man gut. Viele Geräte nimmt man zeitweilig oder regelmäßig, zum Beispiel zum Stromsparen, vom Netz. Neuere Gefriertruhen und Kühlschränke können mit einer kurzen Unterbrechung gut umgehen. Bei Dunkelheit helfen Akku- oder Batterielampen, wie man sie zum Beispiel vom Camping her kennt. Kerzen können romantisch sein, bergen aber eine Brandgefahr.

Schalten Sie ein Batterie- oder Kurbelradio ein, so erhalten Sie Informationen der Behörden. Ohne Strom laufen weder Internet, noch Telefon oder Mobiltelefon. In vielen Haushalten gibt es sie noch: Die guten, alten Batterieradios. Umweltfreundlicher sind Kurbelradios. Beide ermöglichen, Meldungen der Behörden über das Radio zu empfangen. Stellen Sie dazu am besten den größten lokalen Sender ein (WDR).

Auch wenn die Stromversorgung einmal nicht nach einigen Stunden wiederhergestellt werden sollte, kann man vorsorgen. Hier finden Sie die wichtigsten Tipps:

  • Heizung: Kaminöfen oder Gasnotheizungen helfen, die kältesten Momente zu überbrücken. Sie benötigen natürlich Brennstoff (Holz- oder Gaskartuschen). Diesen sollten sie vorrätig haben. Vorsicht: Beide Heizquellen produzieren CO2! Ein CO2-Warnmelder kann eine Vergiftung verhindern.
  • Licht: Eine Taschenlampe gehört in jeden Haushalt. Der Camping- und Freizeitbedarf kennt viele LED-Lichtquellen, die batterie- oder akkubetrieben sind, teilweise sogar mit Solarzellen. So kann die Sonne tagsüber die Lampen für den Abend aufladen. Kerzen und Petroleumlampen erhellen auch, stellen aber eine Brandgefahr dar.
  • Wasserversorgung: Bei einem längeren Stromausfall wird auch die Wasserversorgung ausfallen. Daher ist es gut, eine Reserve an Trinkwasser (Kanister) zu haben. Da die Toilettenspülung auch nicht funktioniert, empfehlen sich robuste Müllbeutel und feuchte Hygienetücher.
  • Kochen: Holz- oder Gasgrills stehen auf vielen Balkonen und Terrassen. Sie sollten auch nur dort eingesetzt werden – nicht in der Wohnung.
  • Notstrom(diesel)aggregate sollten nicht in geschlossenen Räumen betrieben werden.
  • Da Geldautomaten auch ausfallen, empfiehlt sich ein Bargeldvorrat.
  • Lebensmittel sollten man sowieso für mehrere Tage vorhalten, wie man in der Pandemie gemerkt hat.
  • Medikamente, die man täglich benötigt, sollten für 10 Tage vorrätig sein.
  • Zapfsäulen benötigen auch Strom. Sie sollten auch im Tank Ihres Autos einen ausreichenden Spritvorrat haben.
  • Aufzüge funktionieren auch nicht mehr. Falls Sie einen im Haus haben, sehen Sie nach, ob vielleicht jemand eingeschlossen ist, dem man helfen muss.
  • Haustiere benötigen auch Vorräte an Wasser und Nahrung (und ggfls. Medikamenten).
  • Sprechen Sie mit Ihrer Familie und Ihren Nachbarn: Vielleicht benötigen sie Hilfe – oder können selber aushelfen mit Batterien oder Grillkohle.

 

Weiterführende Hinweise finden Sie beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (https://www.bbk.bund.de/) und den Kollegen aus Österreich (https://www.zivilschutz.at).