Papier clever sparen

Nach Informationen des NABU (Naturschutzbund Deutschland) e. V. ist der Papierverbrauch in Deutschland seit über 20 Jahren nahezu unverändert hoch und liegt mit aktuell fast 230 Kilogramm pro Einwohner und Jahr über dem europäischen Durchschnitt von ca. 180 Kilogramm.

Mehr als 50 Prozent des Verbrauchs entfällt auf Papier, Pappe und Karton für Verpackungen. Auf dem zweiten Platz folgen die sogenannten grafischen Papiere mit einem Anteil von ca. 30 Prozent. Dazu gehören Schreib-, Kopier- und Zeitungspapier. Hygienepapiere wie Toilettenpapier, Papiertaschentücher und Küchenrollen machen rund acht Prozent des Verbrauchs aus, bei Spezialpapieren wie Kaffeefilter, Teebeutel, Thermo- und Fotopapiere sind es etwa sechs Prozent.

Die Menge an Papier, die für Verpackungen verbraucht wird, ist in den letzten 20 Jahren deutlich gestiegen. Die Gründe für den Zuwachs liegen vor allem im stetig wachsenden Online-Handel. Dem gegenüber ist bei den grafischen Papieren ein ähnlich starker rückläufiger Trend zu beobachten. Hier spielt die zunehmende Nutzung von digitalen Anwendungen eine Rolle.

Die meisten Papiere sind ausgesprochen kurzlebige Produkte. Sie werden einmalig oder nur für kurze Zeit verwendet und anschließend weggeworfen. Dem gegenüber steht ein enormer Aufwand an wertvollen Ressourcen. Papier einzusparen und den Verbrauch zu senken sind daher die wichtigsten Maßnahmen zum Schutz von Wäldern, Umwelt und Klima. An zweiter Stelle steht das Recycling von Altpapier.

 

Weniger Papier verbrauchen  

Da Wälder eine große Bedeutung für den Klimaschutz und die Erhaltung der biologischen Vielfalt haben, ist ein verantwortungsvoller Umgang mit Papierprodukten dringend erforderlich. So wird der Rohstoff Holz geschont und die Wälder werden entlastet.

Bei der tagtäglichen Verwendung bieten sich zahlreiche Gelegenheiten, wie Sie den Verbrauch senken können.

 

Am Schreibtisch

  • Überlegen Sie vorher, ob Sie die Informationen wirklich ausdrucken müssen. Speichern Sie sie stattdessen papier- und platzsparend im Computer.
  • Drucken und kopieren Sie beidseitig. Nutzen Sie dazu die Duplex-Funktion bei Ihrem Drucker, sofern vorhanden.
  • Stellen Sie das Layout so ein, dass immer zwei Seiten auf eine passen. Die meisten Dokumente sind dann immer noch gut lesbar.
  • Mit Green Printing Software können Sie zusätzlich Papier sparen, da sie unnötige Informationen vor dem Drucken entfernt.
  • Mit der Scan-to-E-Mail-Funktion können Sie eingescannte Dokumente direkt per E-Mail verschicken.
  • Verwenden Sie einseitig bedrucktes oder beschriebenes Papier für Notizen. Dafür eignen sich außerdem Handzettel, gebrauchte Briefumschläge oder die Rückseite von Kassenbelegen.

 

Beim Einkaufen

  • Wählen Sie Produkte ohne einen zusätzlichen Umkarton.
  • Verwenden Sie Stoffbeutel und Gemüsenetze für Brot, Brötchen, Gemüse und Obst statt Papier und Plastik. Auch Kuchen, Käse, Aufschnitt und Fleisch können Sie sich in mitgebrachte Behältnisse füllen lassen. Erkundigen Sie sich nach den Regelungen im Geschäft.
  • Nehmen Sie Körbe oder Taschen mit, damit Sie keine neuen Papier- oder Plastiktüten kaufen müssen.
  • Nutzen Sie Mehrwegbecher statt Einwegbecher aus Pappe für Getränke „to go“ und lassen Sie sich Essen zum Mitnehmen in mitgebrachte Dosen packen.
  • Kaufen Sie weniger online und gehen Sie lieber direkt und regional einkaufen. So unterstützen Sie die Einzelhändler vor Ort und sparen eine Menge an Papier, Karton und Pappe für die Verpackungen. 

 

In der Küche

Küchenrollen sind ohne Frage praktisch und bequem, aber extrem kurzlebig. In vielen Fällen tun es jedoch saugfähige Wischlappen oder Schwammtücher genauso gut, verbrauchen aber kein Holz und verursachen keinen Müll. Spülen Sie die Lappen nach Gebrauch gründlich aus und lassen Sie sie trocknen.

Waschen Sie Küchenlappen, Spülschwämme und Geschirrhandtücher regelmäßig und am besten mit einem Vollwaschmittel bei 60 Grad im normalen Waschprogramm.

 

Für die Körperhygiene 

Hygienepapiere wie Papierservietten, Toilettenpapier, Papiertaschentücher und Kosmetiktücher werden nur einmal benutzt und dann weggeworfen. Gehen Sie daher sparsam damit um und ersetzen Sie die Produkte durch Alternativen aus Stoff, wo es möglich ist.

Das gilt auch für andere Produkte, die Zellstoff enthalten können wie Wattepads oder Feuchttücher.

Nutzen Sie beispielsweise Waschlappen oder nähen Sie Tücher für die Körperpflege aus T-Shirts, Hemden, Handtüchern und anderen Textilien, die Sie nicht mehr verwenden. So müssen Sie nichts Neues kaufen und können die Stücke weiter einsetzen statt sie zu entsorgen.

Stofftaschentücher sind wieder in Mode gekommen, weil sie zur Müllvermeidung beitragen. Sie sind nicht unhygienischer als Papiertaschentücher, wenn sie genauso häufig gewechselt werden. Unterwegs lassen sie sich beispielsweise in einem Beutel sammeln.

Waschen Sie die Tücher nach Gebrauch je nach Verschmutzungsgrad und hygienischen Anforderungen bei 40 bis 60 Grad, z. B. zusammen mit Handtüchern.

 

In der Freizeit

  • Leihen und tauschen Sie Bücher und Zeitschriften im Familien- und Freundeskreis oder nutzen Sie öffentlichen Bibliotheken. Ebenfalls eine gute Wahl sind gebrauchte Bücher aus Antiquariaten, Flohmärkten oder Bücherstuben bei Kirchengemeinden.
  • Verwenden Sie Geschenkpapier und andere Geschenkverpackungen mehrmals. Gebrauchtes Geschenkpapier kann außerdem zum Basteln oder Malen genutzt werden. Noch besser ist es, ganz darauf zu verzichten. Wiederverwendbare dekorative Tücher oder Beutel sind ressourcensparende Alternativen.

 

Im Briefkasten

  • Bringen Sie einen entsprechenden Aufkleber an, dass Sie keine Werbeprospekte oder kostenlosen Zeitungen erhalten möchten.
  • Bestellen Sie Werbekataloge und Magazine, die Sie ohnehin nicht lesen, ab.
  • Der Eintrag in sogenannte Robinson-Listen schützt Sie vor unerwünschter Werbung per Post oder E-Mail.