Gut zu wissen

Elektronische Hilfe im Haus

Digitale Assistenzsysteme (Ambient Assisted Living, AAL) können dazu beitragen, dass ältere Menschen im täglichen Leben und in ihrer häuslichen Umgebung besser zurechtkommen. Ambient Assisted Living steht für umgebungsbezogenes betreutes Wohnen. Diese Systeme bieten Unterstützung in verschiedenen Bereichen, können für mehr Sicherheit sorgen und ein altersgerechtes Wohnen fördern. Häufig sind sie in Smart-Home-Anwendungen integriert. Unter Smart Home wird ein „intelligentes Zuhause“ verstanden, bei dem Haustechnik und Elektrogeräte miteinander vernetzt sind und zentral gesteuert werden können.

Die Einrichtung solcher digitalen Assistenzsysteme und Smart-Home-Anwendungen ist im Rahmen eines altersgeregten Umbaus förderfähig. Zudem kann es sich lohnen, eine Bezuschussung für diese Hilfsmittel bei der Pflege- oder Krankenkasse zu beantragen.

Die Systeme sind direkt über einen Schalter, eine Fernbedienung, Sensoren, Zeitschaltuhren, das Smartphone oder einen Tablet-Computer zu bedienen. Sie lassen sich in verschiedenen Bereichen einsetzen. Die eigenen vier Wänden sicherer machen, das können beispielsweise ein Hausnotruf, automatische Herdabschaltungen, Alarmsensoren für Feuer, Wasser oder Gas, Sensoren oder Sprachassistenten für die Lichtsteuerung, Systeme zur Erkennung von Stürzen, die Alarm auslösen, Verstärker für Telefon und Klingel, Gegensprechanlagen und Alarmanlagen, die mit und ohne Kamera funktionieren und Sensoren, die offene Fenster und Türen melden.

Für eine erleichterte Bedienung und mehr Komfort sorgen automatische Tür- und Fensteröffner, Schlüsselfinder, Systeme zur Steuerung von Rollläden oder der Heizung, Festnetztelefone mit Bildwahltasten oder Sprachsteuerung, Saugroboter sowie Apps, die Geldscheine per Kamera erkennen oder Texte vorlesen. Im Bereich Gesundheit helfen Tablettenspender sowie Programme und Apps für Smartphones, Tablets und dergleichen, die an die Tabletteneinnahme, Arzttermine und andere Termine erinnern.

Auf Datenschutz achten

Erfolgt die Verbindung direkt von einem Gerät zum anderen, besteht kein Grund zur Sorge. Unproblematisch sind digitale Assistenzsysteme, die mit Bewegungsmeldern, Regen- oder Helligkeitssensoren oder einer Fernbedienung arbeiten, die per Funk funktioniert. Dazu gehören beispielsweise die Herdabschaltautomatik, Alarmanlagen, die Steuerung von Beleuchtung, Fenstern oder Rollläden.

Die Bedienung von Systemen über das Smartphone muss ebenfalls nicht zwangsläufig über das Internet laufen. Hier lassen sich Signale auch per Bluetooth übertragen. Der Hausnotruf funktioniert über die Festnetz-Telefonleitung und damit ohne eine Internetverbindung. Jedoch ist mit der Nutzung eine Speicherung von Ihren Kontaktdaten und Angaben zur gesundheitlichen Situation verbunden. Seriöse Anbieter achten darauf, die Daten ihrer Kunden zu schützen.

Viele digitale Helfer werden über Apps auf dem Smartphone oder Tablet gesteuert. Damit sie funktionieren, benötigt der Anbieter Daten von Ihnen, die Sie selbst eingeben und Daten, die das Gerät während der Nutzung sammelt. Diese Informationen werden auf eigenen Servern oder in Clouds gespeichert, die mit dem Internet verbunden sind. Häufig versuchen Apps, möglichst viele Daten abzugreifen, die beispielsweise zu Werbezwecken genutzt werden. Notwendig ist der Zugriff auf Ihre Daten jedoch oftmals nicht.

Tipps

  • Lesen Sie die allgemeinen Geschäftsbedingungen und die Datenschutzbestimmungen zu den Geräten und Anwendungen genau durch. Dort erfahren Sie, ob die Anbieter Daten für Werbezwecke erheben und weitergeben.
  • Geben Sie Angaben von Kontaktpersonen, z. B. beim Hausnotruf, nur nach Rücksprache mit den Personen an den Betreiber weiter.
  • Begrenzen Sie die Berechtigungen der Apps soweit wie möglich. Anwendungen, die keine Informationen von außen benötigen, sollte ohne Internetverbindung funktionieren.
  • Prüfen Sie, ob die Anbieter seriös sind und informieren Sie sich im Internet. Bedenken Sie auch, dass für die Produkte und Apps aus Ländern außerhalb Europas andere Datenschutzbestimmungen gelten, die weniger streng sind als in der Europäischen Union. Bei cloudbasierten Systemen sind daher Anbieter aus einem europäischen Land zu bevorzugen.
  • Damit die Systeme funktionieren, müssen die Anbieter mit weiteren Unternehmen zusammenarbeiten. Achten Sie darauf, dass Sie über die Weitergabe von Daten informiert werden.