Heizkosten sparen

Die Räume nicht übermäßig zu heizen, richtig zu lüften und den Verlust von Wärme zu verhindern sind die wichtigsten Maßnahmen, um weniger Heizenergie zu verbrauchen.

Sie lassen sich ohne oder mit nur geringen Kosten (einmalig etwa 50 Euro) umsetzen. Dafür bringen sie Entlastungen von rund 380 Euro im Jahr für die Haushaltskasse bei einem Drei-Personen-Haushalt in einem Einfamilienhaus. Als Zwei-Personen-Haushalt in einer Mietwohnung können Sie mit Einsparungen von etwa 200 Euro im Jahr rechnen.

Wer in elektronische Heizkörperthermostate investiert, kann in einem Haus jährlich zusätzlich 140 Euro und in einer Wohnung weitere 75 Euro jährlich sparen. 

Diese beispielhaften Angaben zum Sparpotential gelten für ein Einfamilienhaus mit 110 Quadratmetern (Drei-Personen-Haushalt) und eine Mietwohnung mit 70 Quadratmetern (Zwei-Personen-Haushalt) in einem Mehrfamilienhaus. Sie stammen aus dem Portal co2online.

 

Raumtemperaturen absenken

Jedes Grad weniger spart etwa 6 Prozent Energie. Orientieren Sie sich an den folgenden Richtwerten für eine geeignete Raumtemperatur:

  • Wohnzimmer, Arbeits- und Kinderzimmer: 20 Grad Celsius
  • Schlafzimmer: 16 - 18 Grad Celsius
  • Badezimmer: 23 Grad Celsius
  • Küche: 18 Grad Celsius

 

Eine Raumtemperatur von 20 Grad Celsius erreichen Sie mit der Stufe 3 auf dem Heizungsthermostat, ca. 16 Grad Celsius entsprechen der Stufe 2 und etwa 24 Grad Celsius der Stufe 4. Die Striche zwischen den Zahlen stehen jeweils für ein Grad Celsius. Diese Angaben gelten für herkömmliche Thermostate, bei denen Sie die gewünschte Temperatur per Hand einstellen. 

Mit dieser Maßnahme lassen sich bei einer Gasheizung in einem Einfamilienhaus rund 75 Euro im Jahr einsparen, in einer Mietwohnung sind es rund 40 Euro.

 

Temperatur regeln

Vermeiden Sie es, das Thermostat voll aufzudrehen. So wird der Raum nicht schneller warm, jedoch läuft die Heizung auf Hochtouren. Egal, ob Sie die Stufe 3 oder die Stufe 5 einstellen - es dauert genauso lange, bis im Raum 20 Grad erreicht werden. Bei der Stufe 5 heizt die Heizung aber noch deutlich länger. Das führt im Endeffekt zu einer Überhitzung des Raumes, einem unnötigen Energieverbrauch und steigenden Kosten.

Senken Sie die Temperatur nachts und bei längerer Abwesenheit in Wohn- und Arbeitsräumen um etwa 5 Grad ab. Wenn Sie die Heizung abends schon ca. eine halbe Stunde vor dem Schlafengehen herunter drehen, können Sie die Nachwärme nutzen und Energie sparen.

Stellen Sie die Temperaturen so ein, dass es in selten genutzten Räumen nicht dauerhaft unter 16 Grad kühl ist. Sonst kann sich Schimmel an den Wänden bilden.

 

Elektro-Thermostate nutzen

Neben den Standardthermostaten gibt es elektronische Geräte, die Sie auf die gewünschte Raumtemperatur programmieren können und die sich dann automatisch einstellen. Außerdem können Sie Zeiten eingeben, zu denen Sie es weniger warm benötigen, z. B. über Nacht oder wenn Sie tagsüber  länger außer Haus sind.

Diese Geräte kosten je nach Ausstattung 15 bis 50 Euro pro Heizkörper. Dafür sind im Vergleich zu herkömmlichen Thermostaten Einsparungen von bis zu zehn Prozent der Heizenergie pro Jahr möglich.

 

Richtig lüften

  • Lüften Sie drei- bis viermal täglich bei weit geöffnetem Fenster. Mit dieser sogenannten Stoßlüftung sorgen Sie für einen gezielten und ausreichenden Luftaustausch.
  • Lassen Sie auch im Winter mehrmals täglich frische Luft in die Wohnung. So verbessern Sie das Raumklima, senken die Luftfeuchtigkeit in den Räumen ab und wirken der Bildung von Schimmel entgegen.
  • Die ideale Lüftungsdauer beträgt ca. 5 Minuten im Winter sowie 10 bis 15 Minuten im Frühjahr und im Herbst. Im Sommer können Sie bis zu 30 Minuten lüften.
  • Stellen Sie beim Lüften während der Heizperiode die Thermostat-Regler auf Null. Sonst reagieren sie auf die einströmende Luft und fahren die Heizung hoch. Die kostbare Wärme entweicht ungenutzt.
  • Vermeiden Sie dauerhaftes Lüften auf Kipp bei kalten Temperaturen. Es ist für eine wirksame und schnelle Durchlüftung nicht geeignet. Als weiterer Nachteil kühlen die umliegenden Wände aus und Schimmelbildung wird begünstigt.

 

Fachleuten zufolge beträgt das jährliche Einsparpotenzial durch cleveres Lüften in einem Einfamilienhaus ca. 160 Euro und in einer Mietwohnung rund 85 Euro.

 

Kälte aussperren

Dichten Sie Ihre Fenster ab, um den Wärmeverlust durch Zugluft zu vermeiden. Dafür ist beispielsweise selbstklebendes Dichtungsband aus Schaumstoff geeignet, das in unterschiedlichen Breiten und Längen im Baumarkt erhältlich ist. 12 Meter kosten etwa 6 Euro. Eine Alternative sind Gummidichtungen, die es ebenfalls im Baumarkt gibt. Sie sind teurer, halten aber mit 4 bis 8 Jahren deutlich länger als Schaumstoffdichtungen, die nach 2 bis 4 Jahren erneuert werden sollten.

Schließen Sie Rollläden, Vorhänge und Rollos nach Einbruch der Dunkelheit und vor allem in kalten Nächten. Damit und mit dem Abdichten der Fenster können Sie insgesamt zwischen 40 und 80 Euro im Jahr einsparen - je nachdem, ob Sie in einem Einfamilienhaus oder einer Mietwohnung wohnen.

Zusätzliche Spareffekte können sich ergeben, wenn Sie bei Türen ebenfalls Dichtungsbänder und Türdichtschienen gegen Zugluft verwenden. Sie lassen sich zwischen Tür und Rahmen oder unten an den Türen befestigen und senken den Heizbedarf. Gerade in älteren Gebäuden können undichte Türen für hohe Energieverluste sorgen.

Halten Sie außerdem die Zimmertüren zu beheizten Räumen geschlossen, damit die Wärme im Raum bleibt. Auch bei weniger beheizten Räumen ist es ratsam, konsequent die Türen zu schließen. Gelangt wärmere Luft aus anderen Teilen der Wohnung hinein, kann sie sich als Kondensfeuchtigkeit niederschlagen und die Bildung von Schimmel fördern, beispielsweise an kalten Aussenwänden oder in Raumecken.

 

Heizkörper entlüften

Wenn die Heizkörper „gluckern“ und nicht mehr richtig warm werden, obwohl die Thermostate aufgedreht sind, kann es sein, dass sich Luft darin befindet.

Zum Entlüften stellen Sie die Heizung auf höchste Stufe. Dann öffnen Sie das Entlüftungsventil mit einem Vierkantschlüssel, Schraubenzieher oder einer Zange. Stellen Sie dabei ein Gefäss zum Auffangen des austretenden Wassers unter. Warten Sie solange, bis nur noch heißes Wasser und keine Luft mehr entweicht. Schließen Sie dann das Ventil wieder.

Experten schätzen das Einsparpotenzial durch das Entlüften der Heizkörper auf bis zu 65 Euro in einem Einfamilienhaus. In einer Mietwohnung sind es immerhin bis zu 35 Euro.

 

Was Sie noch tun können

  • Verdecken Sie die Heizung nicht mit Vorhängen oder Möbeln und verzichten Sie auf Überdeckungen von Heizkörpern. Dann kann sich die Wärme ungehindert im Raum verteilen.
  • Setzen Sie keine elektrischen Heizlüfter oder Radiator-Heizungen (Radiatoren) ein. Sie haben einen hohen Stromverbrauch.
  • Lassen Sie Ihre Heizungsanlage im Haus im Rahmen einer jährlichen Wartung zu Beginn der Heizperiode von Fachleuten überprüfen.