Warmes Wasser sparen

Wasser zu erwärmen, kostet Energie. Weniger warmes Wasser zu verbrauchen, ist daher eine wichtige Stellschraube, wenn es um das Energiesparen geht.

Mit einigen Veränderungen, z. B. beim Duschen und Baden, sind Spareffekte von insgesamt rund 300 Euro bei einem Zwei-Personen Haushalt und von etwa 400 Euro bei einem Drei-Personen-Haushalt pro Jahr möglich. Erfolgt die Warmwasserbereitung über einen Durchlauferhitzer oder Boiler, ist das Sparpotential noch höher.

Wie sich die Einsparungen erreichen lassen und welche Möglichkeiten es darüberhinaus noch gibt, verraten die folgenden Tipps. Sie stützen sich auf die Informationen des Portals co2online.

 

Wassersparenden Duschkopf nutzen

Durch Sparduschköpfe laufen nur etwa 7 Liter Wasser pro Minute, bei herkömmlichen Duschköpfen sind es dagegen ca. 14 Liter, also die doppelte Menge. Es macht sich spürbar bezahlt, verschwenderische Duschköpfe auszutauschen.

Bei einem durchschnittlichen Drei-Personen-Haushalt können Sie mit dieser Maßnahme Ihre Energiekosten um ca. 250 Euro im Jahr senken. Das gilt bei einer zentralen Warmwasserbereitung über die Heizanlage. Wenn Sie das Wasser mit Strom erwärmen, also einen Durchlauferhitzer oder Boiler nutzen, sind Einsparungen von etwa 375 Euro möglich.

Auf den Duschkomfort müssen Sie bei einem wassersparenden Duschkopf nicht verzichten. Die Geräte mischen Luft unter das ausströmende Wasser, damit das Volumen trotz geringerer Wassermenge nicht abnimmt.

Sparduschköpfe sind ab ca. 20 Euro in Baumärkten erhältlich und werden statt des bisherigen Duschkopfes am Schlauch angeschraubt.

 

Durchfluss am Wasserhahn reduzieren

Nach dem gleichen Prinzip wie Sparduschköpfe funktionieren Wasserspar-Strahlregler, die auch als Durchflussbegrenzer oder Wassermengenregler bezeichnet werden. Sie werden direkt am Auslauf von Wasserhähnen in Bad und Küche angeschraubt.

Die Geräte können den Wasserverbrauch um etwa 30 bis 50 Prozent senken und werden ab ca. 7 Euro pro Stück in Baumärkten angeboten. Die möglichen Einsparungen für einen Zwei-Personen-Haushalt liegen bei 40 Euro im Jahr, bei drei Personen sind es ca. 60 Euro.

Tipp

Klären Sie vor dem Einbau, ob ein Sparduschkopf und die Spar-Strahlregler für Ihren vorhandenen Durchlauferhitzer oder Wasserspeicher (Boiler) geeignet sind. Bei hydraulischen Durchlauferhitzern funktionieren sie häufig nicht, für drucklose Wasserspeicher sind einige passende Modelle erhältlich. Lassen Sie sich in diesem Fall über die geeigneten Maßnahmen beraten.

Duschen statt baden

Für ein Vollbad benötigen Sie ca. 150 Liter warmes Wasser. Für die gleiche Wassermenge können Sie mit einer Sparbrause dreimal 7 Minuten lang duschen.

Insgesamt fallen mit der Maßnahme „duschen statt baden“ in einem Drei-Personen-Haushalt ca. 100 Euro weniger Energiekosten im Jahr an. Das funktioniert aber nur, wenn Sie sich beim Duschen tatsächlich kurz fassen. Wer ca. 15 Minuten duscht, verbraucht auch mit einem Sparduschkopf rund 100 Liter warmes Wasser.

Zusätzlich Energie sparen Sie, wenn Sie bei niedrigerer Temperatur duschen, beispielsweise bei 37 Grad statt 38 Grad Celsius. Die Temperatur lässt sich mit einer Thermostat-Armatur (ab ca. 40 Euro im Baumarkt) genau einstellen. Das kann sich vor allem für größere Haushalte lohnen, denn jedes Grad weniger spart Geld.

Duschen Sie möglichst kurz, d. h. 5 bis 7 Minuten und bei möglichst niedriger Wassertemperatur, um den Einspareffekt gegenüber dem Baden auszuschöpfen.

 

Duschrechner: Einsparpotential ermitteln 

Wie viel Sie durch Veränderungen beim Duschen tatsächlich einsparen, können Sie beispielsweise mit dem Duschrechner der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen berechnen. Neben den Angaben zur Haushaltsgröße und Anzahl der Duschbäder können Sie individuell einstellen, welche Art der Warmwasserbereitung Sie nutzen, bei welcher Temperatur, mit welchem Wasserdurchfluss und wie lange Sie duschen. 

Dazu folgendes Beispiel: Mit einem elektronischen Durchlauferhitzer, einer Wassertemperatur von 38 Grad Celsius, einem Durchfluss von 13 Litern pro Minute und einer Duschdauer von 8 Minuten kostet tägliches Duschen für eine Person rund 573 Euro pro Jahr. Werden die Wassertemperatur auf 37 Grad Celsius, der Durchfluss auf 8 Liter pro Minute und die Duschdauer auf 5 Minuten gesenkt, betragen die Kosten nur noch rund 215 Euro im Jahr. Somit ergibt sich eine jährliche Ersparnis von 358 Euro. Mit fünf statt sieben Duschgängen in der Woche lassen sich zusätzlich rund 61 Euro einsparen.

 

Durchlauferhitzer: Temperatur reduzieren

Üblicherweise reichen bei Durchlauferhitzern in Küche und Bad etwa 40 Grad Celsius aus.

Besonders sparsam ist es, wenn Sie die Geräte auf die individuell passende Temperatur einstellen. Dazu drehen Sie das warme Wasser an der Dusche oder am Wasserhahn voll auf. Prüfen Sie vorsichtig, ob Ihnen die Temperatur angenehm ist und reduzieren Sie sie gegebenenfalls. So wird das Wasser lediglich auf die gewünschte Temperatur erhitzt und außerdem kein kaltes Wasser zum Mischen benötigt.

Die Gefahr, dass sich bei niedrigeren Wassertemperaturen Legionellen ausbreiten, besteht bei Durchlauferhitzern nicht. Das Wasser wird erst beim Gebrauch erwärmt und nicht länger gespeichert.

 

Legionellen 

Diese im Wasser lebenden Bakterien gedeihen bei Temperaturen zwischen 25 und 50 Grad Celsius besonders gut. Wenn sie sich stark vermehren, können sie zu ernsthaften Erkrankungen führen. Die Beschwerden reichen von grippeähnlichen Zuständen bis zu schwerwiegenden Lungenentzündungen (Legionärskrankheit). Besonders gefährdet sind ältere Menschen oder Personen mit einem geschwächten Immunsystem.

Die Infektionen werden ausgelöst, wenn die Erreger eingeatmet werden, z. B. über Wasserdampf beim Duschen. Das Trinken von Wasser, das mit Legionellen belastet ist, ist dagegen gesundheitlich unproblematisch, da die Keime im Magen abgetötet werden. 

Bei kaltem Wasser besteht keine Gefahr durch Legionellen, sofern es weniger als 20 Grad Celsius hat. In den meisten Fällen kommt es wesentlich kühler aus dem Hahn. Wenn Sie das Wasser zum Trinken verwenden, lassen Sie es kurz ablaufen - vor allem, wenn Sie längere Zeit kein Wasser entnommen haben.

 

Kleinspeicher: Bei Bedarf erhitzen

Die im Sprachgebrauch als Boiler bezeichneten Geräte erwärmen das Wasser und halten es warm, bis Sie es benötigen. Das kostet Energie. Sparsamer ist es, wenn Sie die Temperatur reduzieren oder zwischenzeitlich das Gerät ganz ausschalten, z. B. über Nacht. Stellen Sie es wieder an, kurz bevor Sie heißes Wasser benötigen, z. B. zum Duschen oder für den Abwasch.

Da keine größeren Wassermengen gespeichert und zudem im Normalfall zügig verbraucht werden, ist nicht mit hygienischen Problemen rechnen. Vermeiden Sie es jedoch, die Temperatur dauerhaft niedrig zu halten. Erhitzen Sie das Wasser bei der Nutzung mehrmals pro Woche auf 60 Grad Celsius, um Legionellen und anderen Keimen vorzubeugen.

Durchlauferhitzer und Kleinspeicher in Bädern und Küchen zählen zur dezentralen Warmwasserversorgung. Sie erwärmen das Wasser an Ort und Stelle, wo es verbraucht wird.

 

Zentrale Warmwasserbereitung 

Das Wasser wird von der Heizungsanlage erwärmt, in einem Warmwasserspeicher bereit gehalten und zu den Zapfstellen im Haus geleitet. Eine Variante sind Frischwasserstationen, die das Wasser ähnlich wie Durchlauferhitzer bei Bedarf über die Heizungsanlage erwärmen.

Haben Sie eine zentrale Warmwasserbereitung in einem Ein- und Zweifamilienhaus (sogenannte Kleinanlage), stellen Sie den zentralen Wasserspeicher im Haus vorsorglich auf 60 Grad Celsius ein, um eine Belastung mit Legionellen und anderen Keimen im warmen Wasser zu verhindern. So sind Sie auf der sicheren Seite, auch wenn ein Legionellenbefall in Kleinanlagen ausgesprochen selten vorkommt.

Bei großen Anlagen, die viele Wohnungen versorgen, müssen laut Trinkwasserverordnung die Wasserspeicher so eingestellt sein, dass das Wasser beim Verlassen mindestens 60 Grad Celsius heiß ist. Im gesamten Leitungssystem dürfen 55 Grad Celsius nicht unterschritten werden, damit sich die Legionellen nicht vermehren können. Zudem sind Prüfungen auf Legionellenbefall im Abstand von drei Jahren vorgeschrieben.

 

Was Sie noch tun können

  • Stellen Sie das Wasser beim Einseifen von Körper, Haaren und Händen sowie während des Zähneputzens ab.
  • Waschen Sie Ihre Hände mit kühlem oder kaltem Wasser. Für die Reinigungswirkung ist Seife entscheidend, nicht die Wassertemperatur. Das gilt auch für Putzmittel, wenn für die Anwendung nicht ausdrücklich warmes Wasser empfohlen wird.
  • Isolieren Sie die Warmwasserleitungen in Ihrem Haus, um Wärmeverluste auf dem Weg vom Warmwasserspeicher zu den Zapfstellen zu vermeiden.