Clever wählen

Ansprechend gestaltete Geschäfte, gezielt eingesetzte Farben, eine unaufdringliche Beleuchtung, appetitliche Düfte und sorgfältig ausgesuchte Musik sollen eine angenehme Atmosphäre schaffen. Sie sollen sich als Kundin oder Kunde wohl fühlen, möglichst lange im Laden verweilen und dann gut gelaunt mehr Geld ausgeben als Sie ursprünglich wollten.

Mit Köpfchen, Zielstrebigkeit und dem festen Blick auf die Einkaufsliste können Sie es schaffen, den vielen Verlockungen im Supermarkt zu widerstehen. Je kürzer Sie sich dort aufhalten, desto geringer ist das Risiko, dass Sie sich von dem Angebot verführen lassen und zu viel einkaufen. Arbeiten Sie daher Schritt für Schritt Ihre Liste ab und vermeiden Sie es nach Möglichkeit, kreuz und quer durch den Laden zu wandern.

Welche Einkaufsfallen es auf dem Weg vom Eingang bis zur Kasse gibt und wie Sie sie elegant umschiffen können, haben wir im Folgenden zusammengestellt.

 

Ohne Hunger

Gehen Sie möglichst nicht hungrig einkaufen. Dann ist die Gefahr besonders groß, mehr zu kaufen. Mit einem gut gefüllten Magen bleibt der Einkaufswagen dagegen übersichtlicher.

Um beim verführerischen Duft nach frischen Backwaren im Eingangsbereich, dem hübsch arrangierten, knackig-frischen Obst und Gemüse oder anderen Leckereien nicht unnötig schwach zu werden, kann es helfen, vor dem Einkauf etwas zu essen.

 

Korb statt Wagen

Nutzen Sie, sofern vorhanden, einen kleineren Wagen oder einen Einkaufskorb, wenn Sie nur wenig auf dem Zettel haben. Große Wagen sollen dazu verleiten, mehr hinein zu legen als Sie eigentlich wollen. Denn ein kleiner Einkauf verliert sich schnell in den Weiten eines Riesen-Wagens. So entsteht der Eindruck, dass Sie noch nicht an alles gedacht haben und noch mehr brauchen. Der Effekt wird zusätzlich verstärkt, wenn der Boden nach vorne leicht ansteigt. Die darin liegenden Waren rollen nach hinten, fallen hier weniger ins Auge und der Wagen wirkt leerer.

Bringen Sie sich außerdem Einkaufskörbe oder -taschen von zu Hause mit, die auf die Größe des geplanten Einkaufs abgestimmt sind. Kleinere Taschen oder Beutel können Sie daran erinnern, dass Sie weniger kaufen wollen.

 

Preisgünstig wählen 

  • Schauen Sie bevorzugt in die oberen und unteren Fächer. In der sogenannten Reck- und Bückzone finden Sie die preisgünstigeren Produkte. Dagegen sind die teureren Waren im Blickfeld und gut erreichbar in der Mitte platziert, der sogenannten Greifzone.
  • Orientierten Sie sich im linken Teil des Regals. Kundinnen und Kunden suchen die Regale meistens von links nach rechts ab. Daher werden günstige Produkte weiter links und teurere weiter rechts positioniert, damit auf ihnen der Blick (und die Kaufentscheidung) zum Schluss hängen bliebt.
  • Seien Sie aufmerksam bei Aktionen. In großer Menge aufgetürmte Ware soll Ihnen signalisieren, dass es sich um günstige Angebote handelt. Diese Aktionswaren können preiswerter als übliche Produkte sein. Oder sie können genauso viel kosten und sogar teurer sein. Ob es sich tatsächlich um ein Schnäppchen handelt, finden Sie heraus, wenn Sie die Preise mit ähnlichen Produkten im Regal vergleichen.
  • Prüfen Sie die Preise bei Kombi-Platzierungen. Bei preisgünstiger Aktionsware im Regal oder in Aufbauten werden häufig weitere Produkte dazugestellt, die sich ergänzen oder oftmals zusammen gekauft werden. Beispielsweise stehen neben den Sonderangebots-Nudeln hochpreisige Nudelsoßen oder neben dem Bier zum Aktionspreis die teueren Marken-Knabbereien. Ein paar Meter weiter im Regal sind jedoch günstigere Produkte zu haben.
  • Verzichten Sie auf Geschenkverpackungen. Pralinen, Schokoriegel, Bonbons und andere Süßwaren, die in einer festlichen Verpackung beispielsweise zu Ostern, zum Muttertag, zu Nikolaus oder Weihnachten angeboten werden, sind meistens teurer als die gleiche Menge in der üblichen Verpackung. Wählen Sie also lieber die herkömmliche Variante und verpacken Sie die Produkte zu Hause selbst, wenn Sie sie verschenken möchten.

 

Preise vergleichen

Prüfen Sie sorgfältig die Preisangaben an den Regalen und achten Sie darauf, auf welches Produkt sich der Preis bezieht. Meistens befindet sich die Preisauszeichnung unten an dem Regal, in dem die Ware steht. In manchen Geschäften können die zugehörigen Preisschilder jedoch über den Produkten angebracht sein. Wer nicht richtig hinschaut, kann an der Kasse unliebsame Überraschungen erleben.

Nutzen Sie für Preisvergleiche nicht nur den Endpreis für die Produkte. Achten Sie ebenso auf die Füllmenge und die Grundpreisangabe. Sie nennt den Preis pro Kilogramm, pro 100 Gramm oder pro Liter und kann Preisvergleiche erleichtern.

 

Eigenmarken kaufen

Nach Berechnungen der Stiftung Warentest von August 2022 lassen sich im Jahr knapp 1.000 Euro sparen, wenn statt der Markenware die No-Name-Produkte der Handelsketten im Einkaufswagen landen. In dem Warenkorb für einen vierköpfigen Haushalt mit Hund waren Kaffee, Apfelsaft, Rooibos-Tee, Olivenöl, Vollwaschmittel und Hundefutter.

Nach eigenen Berechnungen zahlen Sie bei einem Lebensmitteleinkauf etwa die Hälfte weniger, wenn Sie auf Eigenmarken setzen. Das summiert sich bei jedem Einkauf. Dabei muss die Qualität nicht auf der Strecke bleiben. Bei vergleichenden Untersuchungen schnitten Eigenmarken und Markenwaren ähnlich häufig qualitativ gut oder befriedigend ab. 

Die Eigenmarken von Kosmetikprodukten haben im Drogeriemarkt ebenfalls ein ansehnliches Sparpotential. Der Kauf von Markenprodukten ist häufig mehr als doppelt so teuer.

 

Sonderangebote prüfen

Hinweise auf reduzierte Preise, Rabattaktionen und Ähnliches lösen bei Kundinnen und Kunden im Geschäft nachweislich Kaufimpulse aus und verführen zum Zugreifen. Um von den Angeboten zu profitieren und wirklich sparen zu können, beachten Sie die folgenden Tipps:

  • Überlegen Sie vorher, ob Sie das Produkt wirklich in absehbarer Zeit brauchen und ob es sich für Sie tatsächlich lohnt, die XXL-Packung oder zwei Produkte zum Preis von einem zu kaufen. Das kann sinnvoll sein bei Lebensmitteln, die lagerfähig und länger haltbar sind wie Nudeln, Reis, Konserven, Marmeladen, Nudelsoßen oder Tiefkühlwaren. Hier können Sie tatsächlich sparen, wenn Sie Angebote nutzen und größere Mengen kaufen.
  • Wägen Sie bei Produkten, die schnell zu verbrauchen sind wie Obst, Gemüse oder Milchprodukte, im Einzelfall ab. Der Kauf rechnet sich nur, wenn Sie die Lebensmittel auch tatsächlich nutzen. Müssen Sie sie entsorgen, weil Sie die Waren doch nicht rechtzeitig gegessen haben, ist der Preisvorteil hinfällig.
  • Sie können bei Waren, die wegen eines in Kürze erreichten Mindesthaltbarkeitsdatums verbilligt angeboten werden, ebenfalls Geld sparen. Verbrauchen Sie diese Lebensmittel zügig. Falls Sie zuhause feststellen, dass die Produkte verdorben sind, haben Sie gegen Vorlage des Kassenbons ein Recht auf Ersatz.
  • Beziehen Sie die im voraus angekündigten wöchentlichen Sonderangebote der Supermärkte in Ihre Einkaufsplanung mit ein. Dann wissen Sie schon vor dem Einkauf, was Sie wollen und müssen nicht erst im Geschäft anfangen zu überlegen. 

 

Saisonal und regional

Bevorzugen Sie Gemüse und Obst der Saison, idealerweise aus der näheren Umgebung. Das ist in den meisten Fällen eine besonders günstige Wahl. Jedoch sind einige Produkte wie Spargel und Erdbeeren gerade zu Beginn der Saison noch teurer. Geduld zahlt sich aber aus, denn mit der Zeit sinken die Preise. Auch wenn es darum geht, nachhaltiger einzukaufen, sind saisonale und regionale Lebensmittel ohne lange Transportwege vorteilhaft.

Nutzen Sie nach Möglichkeit verschiedene Einkaufsorte. Abgesehen vom Supermarkt bekommen Sie Gemüse und Obst, aber auch Milchprodukte, Fleisch und Brot von Anbietern aus der Region auf dem Wochenmarkt oder direkt ab Hof.

Kurz bevor der Wochenmarkt schließt, werden Gemüse und Obst häufig preisgünstiger angeboten. Kaufen Sie größere Mengen, wenn Sie planen, für die Woche vorzukochen und die Speisen einzufrieren. Das spart Geld und Zeit. Nutzen Sie das Angebot außerdem, wenn Sie Marmelade oder Kompott kochen möchten.

Der Begriff „Region“ ist nicht geschützt und kann unterschiedliche Bedeutungen haben. Fragen Sie daher auf dem Markt genau nach, woher die Waren kommen. Bei verpackten Lebensmitteln können verschiedene Siegel über Produkte aus der näheren Umgebung informieren. Ein Beispiel ist das blau-weiße Regionalfenster.

 

An der Kasse

Im engen Kassenbereich lauert die letzte Hürde des Einkaufes, die Quengelzone. Sie heißt so, weil Kinder  beim Anstehen an der Kasse mit allen Mitteln versuchen, ihre Eltern dazu zu bringen, ihnen etwas von den Süßigkeiten zu kaufen, die dort angeboten werden.

Neben Süßigkeiten und Snacks werden auf dem kleinen Raum an der Kasse auch Kaugummis, alkoholische Getränke, Batterien, Zigaretten und andere vermeintliche Kleinigkeiten angeboten. Nicht nur Kinder greifen hier gerne zu. Auch Erwachsene sind dagegen nicht gefeit, wenn sie an der Kasse warten und sich langweilen.

Für die Supermärkte ist das ein ausgesprochen lohnendes Geschäft, denn die kleinen Portionspackungen an Schokoriegeln, anderen Naschereien und Alkohol sind im Verhältnis wesentlich teuerer als die gleichen Waren, die ein paar Meter weiter hinten in größeren Verpackungseinheiten in den Regalen stehen.

Der Verkauf in der Kassenzone läuft so gut, dass es längst nicht mehr bei den kleinen Regalen und Fächern direkt an der Kasse geblieben ist. Größere Verkaufsdisplays oder Aufbauten mit Aktions- oder Saisonware, z. B. zu Ostern oder zu Weihnachten, gesellen sich dazu und kurbeln den Umsatz kräftig an.

Tipp

Bleiben Sie möglichst standhaft. Was Sie bis zur Kasse nicht in Ihren Wagen gelegt haben, steht nicht auf Ihrem Zettel und das brauchen Sie auch nicht. Wenn Sie Süßigkeiten oder andere Waren kaufen möchten, die häufig an der Kasse angeboten werden, schauen Sie sich lieber nach günstigeren Produkten im betreffenden Regal um.