Clevere Alternativen

Abgesehen vom preisbewussten Einkaufen gibt es eine Reihe weiterer Möglichkeiten, um bei der Versorgung mit Lebensmitteln zu sparen. Dazu haben wir einige Anregungen zusammengestellt.

 

Selber anbauen

Im eigenen Garten lassen sich Gemüse, Kräuter und Obst selbst anbauen. Vor allem die Kosten für das Saatgut, aber auch für die Jungpflanzen betragen nur einen Bruchteil von dem, was die selbst gezogenen Lebensmittel im Handel kosten würden.

Auf dem Balkon oder der Terrasse ist der Eigenanbau in ausreichend großen Gefässen wie Kübeln, Kästen, Pflanztaschen oder Gartenerdesäcken im kleineren Rahmen ebenfalls möglich.

Mietäcker bzw. Selbsterntegärten bieten sich für Personen an, die keinen Garten oder zu wenig Platz für den Anbau haben. Landwirte vermieten Teile von ihren Feldern, auf denen sie vorab Gemüse, Kräuter und Blumen gesät oder gepflanzt haben. Die Mieter kümmern sich um die Pflanzen, pflegen den Acker und ernten das Angebaute. Gemietet wird für eine Saison, die von April oder Mai bis November dauert. Daher bestehen bei Mietgärten keine längerfristigen Bindungen und Verpflichtungen.

Ein Mietacker von 40 bis 45 Quadratmetern kostet ca. 230 Euro pro Saison. Nach Angaben der Anbieter kann man damit eine vierköpfige Familie versorgen bzw. Gemüse im Wert von rund 600 Euro ernten. Der Aufwand beträgt durchschnittlich zwei bis drei Stunden pro Woche. Zu Beginn der Saison wird mehr, später weniger Zeit benötigt.

 

Selber ernten

Wer nicht selber anbauen kann oder will, kann bei Bauernhöfen in der Umgebung Gemüse und Obst ernten. So bekommen Sie erntefrische Produkte aus der Region, unterstützen die lokalen Erzeuger,  vermeiden Transportwege und sparen Geld.

Selbsternte-Klassiker sind Äpfel, Birnen, Erdbeeren, Himbeeren und Kartoffeln. Aber auch andere Obst- und Gemüsearten, Kräuter und Blumen werden angeboten. Die Produkte kosten ungefähr halb soviel wie vergleichbare Lebensmittel im Handel.

In der Natur bieten sich wild wachsende Früchte wie Brombeeren, Heidelbeeren oder Holunderbeeren zum Ernten an. Wer sich auskennt, kann außerdem Wildkräuter pflücken und damit seinen Speiseplan bereichern.

 

Einkaufsgemeinschaften bilden

Um einen kostengünstigen Einkauf von regionalen Bio-Produkten und fair gehandelten Lebensmitteln geht es bei Foodcoops und Erzeuger-Verbraucher-Gemeinschaften (EVGs).

Bei Foodcoops (abgeleitet von Food Cooperative = Lebensmittelkooperative) haben sich Verbraucher zusammengeschlossen, um Lebensmittel in größeren Mengen und zu günstigen Konditionen einzukaufen, z. B. beim Großhändler und bei Erzeugern in der Region.

Die genossenschaftlich organisierten EVGs setzen auf enge, langfristige Zusammenarbeit mit ökologisch wirtschaftenden Betrieben in der näheren Umgebung. In den zugehörigen Läden können die Mitglieder vergünstigt einkaufen. Im Gegenzug zahlen sie einen monatlichen Mitgliedsbeitrag an die EVG.

Ob Bioladen, Supermarkt oder Discounter - vergleichen Sie beim Einkauf von Bio-Produkten ebenfalls die Preise. Auch hier können Eigenmarken eine preiswertere Wahl sein. Hinzu kommt, dass durch Preissteigerungen in vielen Fällen die Preisunterschiede zwischen Bio-Ware und konventionellen Produkten weniger ins Gewicht fallen.  

 

Lebensmittel teilen

Foodsharing bezeichnet das kostenlose Teilen von Lebensmitteln aus dem eigenen Haushalt unter Privatpersonen. Interessenten und Anbieter können beispielsweise über die Plattform des Vereins Foodsharing e. V. miteinander in Kontakt treten, um die Übergabe der sogenannten Essenskörbe zu regeln. Für die Nutzung ist eine Anmeldung erforderlich.

Außerdem können überschüssige Lebensmittel an öffentlich zugänglichen Stellen, den sogenannten Fairteilern, hinterlegt und dort ebenfalls kostenlos abgeholt werden. Die Mitglieder werden auf der Webseite darüber informiert, wo es welche Lebensmittel gibt.

Zahlreiche weitere Initiativen beschäftigen sich mit dem Teilen von Lebensmitteln. Ein Beispiel ist die kostenlose App „Too good to go“. Hier können Restaurants, Hotels, Supermärkte und Bäckereien Speisen und Lebensmittel zu günstigeren Preisen anbieten, die übrig geblieben sind. Interessenten können die Produkte über die App bestellen und vor Ort abholen. Mehr Informationen über diese und andere Projekte finden Sie beim Bundeszentrum für Ernährung und bei der Initiative „Zu gut für die Tonne“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft.