Wälder bedecken in Deutschland knapp ein Drittel der Fläche, das sind rund 11 Millionen Hektar. Sie bestehen zu rund 55 Prozent aus Nadelbäumen, vor allem aus Fichten und Kiefern. Bei den Laubbäumen dominieren Buchen und Eichen.
Etwa die Hälfte der Wälder befindet sich im Privatbesitz, rund 30 Prozent sind Eigentum der Länder, ca. 20 Prozent gehören Städten und Gemeinden, der Rest ist Eigentum des Bundes. Die Wälder werden mehr oder weniger intensiv bewirtschaftet, der Anteil an nicht bewirtschafteten Wäldern liegt bei rund drei Prozent.
Den deutschen Wäldern geht es nicht gut. Wie die Waldzustandserhebung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft von 2022 ergab, sind 35 Prozent der Waldbäume sichtbar krank und knapp die Hälfte weist bereits geringfügige Schädigungen auf. Insgesamt sind knapp 80 Prozent der Bäume betroffen.
Wälder in Nordrhein-Westfalen
Sie machen 27 Prozent der Fläche des Landes aus. Der Anteil an Laubbäumen beträgt mehr als die Hälfte, dabei herrschen Buchen und Eichen vor. Als einzelne Baumart kommen Fichten mit 30 Prozent am häufigsten vor, weitere 12 Prozent entfallen auf andere Nadelbaumarten wie Kiefern.
Was den Waldbesitz angeht, dominieren ebenfalls Privatwälder mit über 60 Prozent. Rund 20 Prozent sind im Besitz von Städten und Gemeinden und 13 Prozent gehören dem Land Nordrhein-Westfalen. Der Rest entfällt auf Bundeswälder.
Zustand
Auch die Wälder in Nordrhein-Westfalen sind in kritischem Zustand. Der aktuelle Waldzustandsbericht des Ministeriums für Landwirtschaft und Verbraucherschutz von 2022 ergab, dass 38 Prozent der Bäume stark geschädigt sind. Im Vergleich mit gesunden Bäumen sind sie deutlich weniger belaubt. Fachleute sprechen von einer Verlichtung der Kronen. Sie ist ein Maßstab, um den Gesundheitszustand der Bäume zu beurteilen. Rund ein Drittel der Bäume (34 Prozent) sind leicht geschädigt und durch einen geringen Blattverlust gekennzeichnet. Der übrige Teil der Bäume ist gesund.
Die Ursachen für die Veränderungen sind vielschichtig. Klimatische Einflüsse mit heißen Sommern und Dürreperioden spielen ebenso eine Rolle wie die Belastung mit Schadstoffen, die Bewirtschaftung und das Auftreten von Schädlingen und Krankheiten.
Maßnahmen
Um die Gesundheit der Wälder zu verbessern, ist es notwendig, sie widerstandsfähiger gegen den Klimawandel zu machen und an die damit verbundenen Veränderungen anzupassen. Wenn die Bäume besser mit Hitze und Trockenheit klarkommen, sind sie gleichzeitig weniger anfällig für Schädlinge und Krankheiten.
Ziel ist daher, die Entwicklung von naturnahen Mischwäldern verstärkt zu fördern. Mischwälder bestehen aus heimischen, standortangepassten Baumarten und gelten als klimaresistenter als reine Nadelwälder.