Pflanzen wählen
Zu einem klimafreundlichen Garten gehören Pflanzen, die gut zum Standort passen. Eine geschickte Gestaltung kann dazu beitragen, den Garten vor zu viel Wind und Sonne zu schützen. Beim Pflanzenkauf sind regionale und ökologische Anbieter erste Wahl.
Auswahl
Bevorzugen Sie robuste, einheimische Sorten. Sie sind an den Boden und an die Klimaverhältnisse vor Ort angepasst. Dadurch sind sie widerstandsfähiger gegenüber Umwelteinflüssen, Schädlingen und Krankheiten. Zudem benötigen sie weniger intensive Pflege und haben meistens auch einen geringeren Wasserbedarf.
Kaufen Sie Pflanzen aus Gartenbetrieben vor Ort, idealerweise bei ökologisch wirtschaftenden Betrieben aus der Region. Viele dieser Betriebe achten zudem auf eine klimafreundliche Wirtschaftsweise. Im konventionellen Gartenbau werden Jungpflanzen dagegen häufig in großen Stil in beheizten Gewächshäusern aufgezogen.
Alternativen
Eine Alternative zum Kauf ist das Anziehen von Setzlingen auf der Fensterbank, in Anzuchtkästen oder kleinen Zimmergewächshäusern. Hierbei können Sie Sorten, Zeitpunkt und Substrat selbst bestimmen. Wählen Sie torffreie Anzuchterde. Die eigene Aufzucht aus Samen ist deutlich preisgünstiger als das Kaufen von Jungpflanzen.
Das Vorziehen ist vor allem bei empfindlichen Sorten empfehlenswert wie Tomaten, Gurken oder Salat, mediterranen Kräutern oder typischen Sommerblumen. Wenn Sie samenfeste Sorten wählen, können Sie die Samen für die nächste Gartensaison aufbewahren.
Eine Reihe von Pflanzen können Sie direkt ins Beet säen. Auf den Samentütchen finden Sie nähere Angaben zum Anbau der Pflanzen, z. B. zu Pflanz- und Erntezeiträumen, Abständen beim Säen, Ansprüchen an den Boden, an Wasser und Licht.
Mischkulturen
Damit ist das Anpflanzen von mehreren Pflanzenarten dicht nebeneinander in einem Beet oder in einem Kübel gemeint, die sich gut miteinander vertragen. So wird die Gesundheit und Widerstandsfähigkeit der Pflanzen gefördert. Sie unterstützen sich gegenseitig in der Abwehr von Schädlingen und Krankheitserregern und verhindern unkontrolliertes Wachstum.
Durch die unmittelbare Nähe zueinander entsteht ein eigenes Mikroklima, das Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen ausgleicht. Es bleibt wenig freie Bodenfläche, was einen Schutz vor Wind und Austrocknung bietet. Zudem wird das Nährstoffangebot des Bodens gut ausgenutzt.
Beispiele für solche guten Nachbarschaften von Pflanzen sind: Tomaten und Basilikum, Gurken und Dill, Möhren und Zwiebeln, Knoblauch und Lavendel mit Rosen, Ringelblumen und Zitronenmelisse mit Obstbäumen.
Sonnenschutz
Mit verschiedenen Pflanzen können Sie den Garten nach dem Vorbild der Natur wie einen natürlichen Wald gestalten, bei dem die Pflanzen in mehreren Ebenen wachsen. Sie nutzen Fläche, Boden, Licht und Nährstoffe optimal aus, können sich durch die engen Nachbarschaften gegenseitig schützen und profitieren von dem entstehenden Mikroklima.
Bäume oder höhere Hecken spenden den darunter liegenden Pflanzen Schatten. Für sehr sonnige Abschnitte sind bei der Planung hitzetolerante Sorten zu bevorzugen. Den Sonnenschutz schätzen darunter liegende Sträucher und kleine Gehölze. Direkt am Boden fühlen sich Stauden, Bodendecker und Gräser in der geschützten Lage wohl.
So lässt sich beispielsweise mit Obst- und Nussbäumen, darunter liegenden Brombeer-, Himbeer- oder Johannisbeersträuchern und Kräutern in Bodennähe der vorhandene Platz gut ausnutzen.
Windschutz
Bäume und Hecken halten nicht nur die Sonne, sondern auch den Wind ab. Dadurch verdunstet weniger Feuchtigkeit aus dem Boden und es bildet sich mehr Tau. Somit tragen sie dazu bei, die Wasser-Versorgung zu verbessern.
Besonders für kleinere Gärten sind Hecken gut geeignet. Die meisten Gemüsesorten benötigen einen sonnigen und idealerweise windgeschützten Standort. Hier können niedrige Hecken für gute Bedingungen sorgen.
Eine geschützte, sonnige Hauswand eignet sich für ein Spalier mit Obstbäumen oder Blühpflanzen an, darunter können wärmeliebende Kräuter einen Platz finden.
Auf Balkonen oder Terrassen lässt sich mit Gerüsten, Rankhilfen und geeigneten Kletterpflanzen ein „grüner“ Schutz vor Wind und Sonne schaffen. Die Pflanzen selbst tragen ebenfalls zur Abkühlung bei, da über ihre Blattflächen Wasser verdunstet.
Kohlenstoffspeicher
Bäume, Sträucher und Hecken haben noch einen anderen Vorteil für das Klima. Sie zu erhalten oder neu anzupflanzen erhöht den Speicher an Kohlenstoff in den Gärten. Das trifft besonders dann zu, wenn sie einen Ersatz für Rasenflächen bilden. Denn Gärten mit Bäumen, Sträuchern und Hecken speichern mehr Kohlenstoff als rasenreiche Ziergärten mit Blumenrabatten.
Und sie haben weitere Pluspunkte für den naturnahen Garten. Sie schaffen einen Lebensraum für Vögel und Insekten, die als Nützlinge fungieren. Das bedeutet, dass sie Schädlinge bekämpfen und von den Kulturen fern halten.
Laub und Totholz
Verbrennen Sie Laub und Zweige nicht, dabei wird klimaschädliches Kohlendioxid frei. Lassen Sie statt dessen die Laubhaufen liegen und richten Sie Totholzecken ein. Hier fühlen sich Igel und nützliche Insekten wohl und können überwintern. Außerdem können Sie Laub als Mulch für Beete und Kübelpflanzen verwenden. Auf dem Komposthaufen wird wertvolle Komposterde daraus.
Eine weitere sinnvolle Verwendung und Bereicherung für den naturnahen Klimagarten ist das Anlegen einer Benjeshecke. Bestehend aus aufgeschichtetem Ast- und Baumschnitt, Wurzeln, Reisig und anderen pflanzlichen Materialien wird sie entweder wallartig ohne Einfassung oder zwischen Stützen aufgebaut. Vom ersten Augenblick an funktioniert die Hecke als Schutz für Kleintiere und Säuger. Nach und nach verrottet das Holz, bildet Humus und bietet gute Wachstumsbedingungen für auskeimende Samen von Sträuchern und Bäumen, die die Benjeshecke langsam durchwachsen.
Bienenfreundlich
Gestalten Sie Garten und Balkon insekten- und bienenfreundlich. Pflanzen, die Bienen anlocken und ihnen Nahrung geben sind z. B. Schafgarbe, Akelei, Lavendel, Lupine, Wilde Malve, Astern, ungefüllte Dahliensorten, Goldlack, Kapuzinerkresse, Verbene, Männertreu, Wandelröschen, Löwenmäulchen, heimische Wildrosen und andere Wildblumen, Borretsch, Ringelblumen, Phacelia, Kräuter wie Salbei, Rosmarin, Lavendel, Pfefferminze oder Thymian.
Lassen Sie Kräuter oder einen Teil davon blühen. Das bietet den Bienen und anderen Insekten ebenfalls Nahrung. In hochgezüchteten Blumen mit gefüllten Blüten finden sie dagegen keine Nahrung.
Auch ein Stück Wiese statt Rasen erfreut Bienen und andere Insekten. Dafür spricht außerdem, dass sie viel seltner gemäht werden muss. Die Wiese benötigt nur zweimal im Jahr einen Schnitt mit der Sense.
Wenn Sie nicht den ganzen Rasen zur Wiese machen möchten, können Sie einen kleinen Teil des Gartens als Wiese gestalten oder eine wilde Ecke einrichten, die nicht betreten oder gemäht wird. Sie bietet einen Rückzugs- und Lebensraum für Tiere.