Methoden zum Abnehmen

Ziel ist es, mit einer entsprechenden Lebensmittelauswahl den Energiegehalt der Mahlzeiten zu senken, so dass das Körpergewicht langsam reduziert und stabilisiert werden kann. Dabei sind Lebensmittel vorteilhaft, die weniger Energie liefern, aber gut sättigen, z. B. Gemüse, Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte, fettarme Milchprodukte und magere Fleisch- oder Fischsorten.

 

Wirkungen

Übergewicht abzubauen ist ein wichtiger Bestandteil der Behandlung von Typ-2-Diabetes. Es trägt maßgeblich dazu bei, die erhöhten Blutzuckerwerte zu senken und der Insulinresistenz entgegenzuwirken. Das körpereigene Insulin kann wieder besser wirken und der Gesundheitszustand kann sich stabilisieren. Oft kann dann auf Medikamente verzichtet werden. Darüberhinaus hat eine Gewichtsreduktion günstige Effekte auf weitere gesundheitliche Störungen wie einen zu hohen Blutdruck und erhöhte Blutfettwerte. 

Bereits bei einer geringeren Gewichtsabnahme von 3 bis 5 Kilogramm können sich positive Wirkungen bemerkbar machen. Im Allgemeinen wird ein Gewichtsverlust von fünf bis zehn Prozent des Ausgangsgewichtes empfohlen. Im Anschluss ist eine Stabilisierung des Körpergewichts anzustreben und starke Gewichtsschwankungen sind zu vermeiden. 

Aber auch, wenn eine Gewichtsreduktion nicht gelingt, können Veränderungen bei den Essgewohnheiten zu deutlichen Verbesserungen der Blutzuckerwerte und weiteren gesundheitlichen Parametern beitragen. 

 

Passende Ernährungsform wählen   

Derzeit gibt es keine Kostform, die zum Abnehmen besonders empfohlen werden kann. Sowohl mit einer kohlenhydratreduzierten Ernährung („low carb“) als auch mit einer fettreduzierten Ernährung („low fat“) lässt sich das Gewicht vermindern und eine Verbesserung des Gesundheitszustandes erreichen. Die mediterrane Ernährung ist als Basis für eine kalorienreduzierte Ernährung ebenfalls geeignet und erfolgversprechend.

Im Endeffekt unterscheiden sich die Ergebnisse der drei Ernährungsformen nicht wesentlich voneinander. Es kommt vor allem darauf an, Energie einzusparen. Wie die Kost zusammengesetzt ist, ist zweitrangig. Entscheidend für den Abnehmerfolg und das Halten des Gewichtes ist, dass die gewählte Ernährungsweise längerfristig durchgehalten wird.

Unabhängig von der Methode ist ein langsamer Gewichtsverlust von etwa ein bis zwei Kilogramm pro Monat anzustreben.

Tipps

  • Wählen Sie die Methode, mit der Sie gut zurechtkommen und die zu Ihren persönlichen Vorlieben passt, damit Sie länger dabei bleiben. Besprechen Sie mit Ihrer behandelnden Ärztin oder Ihrem behandelnden Arzt, ob und was Sie dabei beachten sollten.
  • Orientieren Sie sich bei der Lebensmittelauswahl grundsätzlich an den Empfehlungen für eine gesundheitsfördernde Ernährung und legen Sie ein besonderes Augenmerk auf Getreide, Gemüse & Co, Zucker & Süßes, sowie pflanzliche & tierische Fette.

Formula-Diäten

So werden Abnehmkonzepte genannt, bei denen Granulate, Pulver oder Flüssigkeiten die herkömmlichen Mahlzeiten ersetzen. Formula-Diäten zeichnen sich durch einen sehr geringen Kaloriengehalt aus. Daher bringen sie einen verhältnismäßig schnellen Gewichtsverlust, der zu einer deutlichen Verbesserung der Blutzucker- und Insulinwerte, der Blutfettwerte und des Blutdrucks beiträgt.

Formula-Diäten können durch den Abnehmerfolg besonders stark übergewichtige Personen motivieren, das Gewicht mit einer anschließenden Änderung der Essgewohnheiten zu stabilisieren und weiter abzunehmen. Einige Abnehmprogramme an Kliniken wenden Formula-Diäten unter Anleitung von Fachleuten an und integrieren sie in ein Gesamt-Konzept, bei dem es um dauerhafte Veränderungen im Ess- und Bewegungsverhalten und in der Lebensweise geht.

 

Intervallfasten

Beim Intervallfasten, auch als intermittierendes (= zeitweilig aussetzendes) Fasten bezeichnet, werden je nach zugrunde liegendem Prinzip längere Nahrungspausen eingelegt. Beispielsweise wird die Zahl der Mahlzeiten am Tag vermindert oder an einigen Tagen der Woche eine stark reduzierte Kost eingehalten. Bei den verbleibenden Mahlzeiten bzw. Wochentagen werden die üblichen Essgewohnheiten beibehalten, wobei auf eine ausgewogene Ernährung zu achten ist.

 

Ärztliche Absprache

Formula-Diäten und das Intervallfasten sind zum Abnehmen bei Diabetes Typ 2 geeignet, wenn sie unter ärztlicher Überwachung angewendet werden. Möchten Sie diese Methoden nutzen, ist in jedem Fall eine vorherige Absprache mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt anzuraten. Klären Sie, ob nichts gegen die jeweilige Methode spricht und was Sie dabei beachten sollten. Besprechen Sie außerdem, wie eine eventuelle medikamentöse Behandlung darauf abzustimmen ist und ob eine engmaschigere ärztliche Betreuung notwendig ist.

Mehr Informationen zum Abnehmen und den verschiedenen Methoden finden Sie im dem Beitrag „Abnehmen und Diäten“.

 

Sonderfall: Fasten

Bei Fastenmethoden wie dem Heilfasten nach Buchinger, dem modifizierten Fasten und anderen Formen steht das Abnehmen nicht im Vordergrund. Es geht darum, etwas für die Gesundheit zu tun, Abstand zu den eigenen (Ess-)Gewohnheiten zu bekommen und sie im Anschluss zu verändern. 

Fasten kann für Menschen mit Diabetes Typ 2 mit hohen gesundheitlichen Risiken verbunden sein. Sie sind unter anderem abhängig von der Ausprägung der Erkrankung, dem Krankheitsverlauf und dem sonstigem Gesundheitszustand. Daher ist unbedingt Rücksprache mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt zu halten, ob es im individuellen Fall geeignet ist und unter welchen Bedingungen. 

Dringend abzuraten ist vom Fasten auf eigene Faust ohne eine ärztliche Beratung und Begleitung. Hier können schwerwiegende gesundheitliche Störungen auftreten.