Vor- und Nachteile von Tischwasserfiltern

05.01.2024. Das Trinkwasser hierzulande gehört zu den am strengsten überwachten Lebensmitteln. Dennoch kommen in zahlreichen Haushalten Tischwasserfilter zum Einsatz. Sie versprechen weiches, keimfreies Trinkwasser ohne Kalkbeläge und voller Aromaentfaltung bei Tee- und Kaffeezubereitung. Doch die Enthärtungsleistung lässt bei den Geräten schon nach wenigen Litern, vor allem bei stark kalkhaltigem Wasser, nach. Bei unsachgemäßer Handhabung kann sich die Wasserqualität sogar verschlechtern und der Gesundheit schaden, da die Filter einen optimalen Nährboden für Bakterien und Keime bieten.

 

Verbraucherinnen und Verbraucher sollten die Wasserfilter deshalb regelmäßig reinigen, neu befüllen und das Wasser zügig verbrauchen. Hauptbestandteil eines Tischwasserfilters ist eine Kombination aus Aktivkohle und Kunststoffharz. Dabei sollen sich vor allem ungeladene organische Stoffe an das Aktivkohlegranulat anlagern. Durch das Prinzip des Ionentausches mittels Kunststoffharzkügelchen werden anorganische, polare Teilchen wie bspw. Magnesium- und Kalzium-Ionen entnommen und durch Natrium-Ionen ersetzt. Das Wasser wird dadurch weicher, der pH-Wer sinkt. Allerdings lässt die Enthärtungsleistung der Filter, vor allem bei stark kalkhaltigem Wasser, schon nach wenigen Litern nach. Auch wichtige Mineralstoffe, die der Körper benötigt, werden herausgefiltert.

„Beim Gebrauch der Wasserfilter ist Umsicht geboten. Ionenaustauscher und Aktivkohle mit vielen kleinen Hohlräumen bieten einen optimalen Nährboden für Bakterien und Keime. Diese vermehren sich stark bei warmem, stehendem Wasser. Silberionen in den Filtern hemmen das Wachstum. Allerdings wird das Silber mit der Zeit ausgewaschen, landet damit im Trinkwasser und die Keime vermehren sich weiter“, so Iris Graus, Hauswirtschaftsexpertin beim VerbraucherService Bayern im KDFB e. V. Ist ein Filter voll beladen, können angelagerte Stoffe konzentriert in das Wasser abgegeben werden. Dies geschieht häufig unbemerkt, da die Geräte zwar mit Wechselanzeigen ausgestattet sind, aber über die Filterqualität keine Information geben.

 

Tipps zur Nutzung von Tischwasserfiltern:

  • Reinigen Sie Kanne und Filter regelmäßig.
  • Frisch gefiltertes Wasser am besten sofort verwenden.
  • Tauschen Sie das Wasser mindestens täglich aus und stellen Sie die Kanne und Filter in den Kühlschrank.
  • Wechseln Sie die Filterkartusche oft genug – auch nach längerem Nichtgebrauch des Filters empfiehlt sich ein Wechsel.
  • Wasser zum Trinken und Kochen sollte laut Umweltbundesamt immer aus der Kaltwasserleitung stammen.
  • Strahlregler am Wasserhahn regelmäßig reinigen, gegebenenfalls mit Zitronensäure entkalken.