Urbane Waldnutzung
In Nordrhein-Westfalen lebt der überwiegende Teil der Bevölkerung in Städten. Daher haben Wälder, die direkt in der Stadt oder stadtnah liegen, einen großen Wert für die Erholung, Freizeitgestaltung und das Naturerleben. Diese urbanen Wälder sind ebenfalls von Bedeutung für den Naturschutz und die Umweltbildung. Das Land unterstützt daher die Entwicklung von Konzepten für die urbane Waldnutzung.
Vor allem das Ruhrgebiet ist eine Modellregion, wenn es um urbane Wälder geht. Ihre Weiterentwicklung wird dort seit Jahrzehnten betrieben. Beispiele finden sich in den Metropolen an Rhein, Ruhr und Emscher.
Gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Großstadtwald hat das damalige Umweltministerium vor einigen Jahren das Projekt „Kriterien und Kennzahlen einer urbanen Waldnutzung in großstädtischen Ballungsräumen“ durchgeführt. Das Projekt hat die Bedeutung der Wälder für die Bereiche Gesundheit, Klima, Erholung und Wasser bewertet und entsprechende Indikatoren erarbeitet. Der 2016 erschienene Handlungsleitfaden fasst die Ergebnisse zusammen und bietet Orientierung für die Arbeit vor Ort.
Mehr zum Thema „Urbane Waldnutzung“ und zu Modellprojekten bietet das Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen.
Naturschutzprojekte
Zu den Aufgaben des Landesbetriebs Wald und Holz NRW gehört unter anderem, die Funktionsfähigkeit der Wälder sicherzustellen und weiterzuentwickeln, den Staatswald zu bewirtschaften und forstliche Dienstleistungen wahrzunehmen.
Wald und Holz NRW ist zudem Projektpartner oder -unterstützer in verschiedenen Naturschutzprojekten und arbeitet dabei mit Biostationen, anerkannten Naturschutzverbänden und vielen weiteren Akteuren zusammen. Auch als Projektträger hat Wald und Holz NRW bereits umfangreiche Vorhaben wie einige LIFE-Projekte umgesetzt und leistet auf diese Weise einen Beitrag, seltene, gefährdete Arten und Lebensräume in Nordrhein-Westfalen zu erhalten. LIFE (L'Instrument Financier pour l'Environnement) ist ein Förderprogramm der EU für Projekte im Bereich des Umwelt-, Natur- und Klimaschutzes. Bereits abgeschossen sind die LIFE-Projekte “Wald - Wasser - Wildnis" im Nationalpark Eifel und "Villewälder - Wald- und Wasserwelten" im Kottenforst.
2018 startete das LIFE-Projekt “Tuff-LIFE“ unter der Federführung von Wald und Holz NRW, zuständig ist das Regionalforstamt Hochstift. Dabei geht es darum, mit zahlreichen Maßnahmen Kalktuffquellen und Bachoberläufe zu erhalten und die vorhandenen Biotope zu optimieren. Bis Mitte 2023 werden ausgewählte Wasser- und Waldlebensräume in verschiedenen Projektgebieten gezielt unterstützt. Neben der Europäischen Union wird das Projekt auch vom Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalens gefördert.
Das Forschungsprojekt „Biodiversität und Kohlenstoffspeicherung in Wäldern unterschiedlicher Nutzungsintensität (BiCO2)“ untersucht die Auswirkungen forstlicher Bewirtschaftungen auf die Kohlenstoffvorräte in den Bäumen und im Boden sowie auf die Biodiversität. Es wird in Kooperation zwischen der NABU-Naturschutzstation Münsterland, dem Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen und dem Institut für Landschaftsökologie der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster durchgeführt. Das Projekt startete 2021 mit einer Laufzeit von drei Jahren und wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft sowie vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gefördert.
Aus alt mach neu: Papier selber machen
Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen bietet Workshops für Schülerinnen und Schüler der Klassen 1 bis 4 zum Thema Papier und Umwelt an. Dabei stellen die Kinder ihr eigenes Papier aus Altpapier her, lernen die Rohstoffe von Papier kennen und erfahren, welche Umweltbelastungen mit den verschiedenen Papiersorten verbunden sind. Das Angebot wird in bis zu 20 Städten von den Umweltberatungen der Verbraucherzentrale durchgeführt.
Weitere Informationen gibt es bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.