Privatsphäre schützen

Gehen Sie mit persönlichen Daten in Ihrem Profil sparsam um. Überlegen Sie genau, was Sie hier angeben möchten und geben Sie nicht zu viel von sich oder Ihrer Familie preis. Verwenden Sie ein Pseudonym, sofern das möglich ist.

Nutzen Sie die Privatsphäre-Einstellungen und legen Sie fest, wer welche Inhalte von Ihrem Profil und Ihren Beiträgen sehen darf. Sie können dabei einstellen, ob nur Ihre Freunde sehen können, was Sie posten oder ein größerer Personenkreis oder die gesamte Öffentlichkeit. Bedenken Sie: Je restriktiver Sie die Einstellungen festsetzen, desto weniger fremde Menschen werden Ihre Beiträge und Fotos sehen können.

Datenschutz

Prüfen Sie die allgemeinen Geschäftsbedingungen und Datenschutzbestimmungen, bevor Sie sich ein Profil zulegen. Informieren Sie sich über die Regelungen und mögliche Kritikpunkte.

Bedenken Sie, dass soziale Netzwerke von Unternehmen betrieben werden, für die Werbung eine wichtige Einnahmequelle ist. Achten Sie daher darauf, welche persönlichen Daten Sie den Anbietern sozialer Netzwerke mitteilen und welche Sie freigeben. Hier ist Zurückhaltung gefragt. Denn je mehr Daten ein Dienst über Sie speichert, desto gläserner und berechenbarer werden Sie als Internetnutzer und Bürger.

 

Rechte

Achten Sie außerdem darauf, welche Rechte die Anbieter haben. Einige von ihnen legen beispielsweise Nutzungsrechte für Fotos und Videos fest, die Sie auf Ihrem Profil veröffentlicht haben. Das ist einerseits notwendig, damit die Fotos und Videos überhaupt für andere sichtbar gemacht werden dürfen. Andererseits wird aber häufig nicht genau deutlich, für welche weiteren Zwecke die Bilder genutzt werden.    

Überlegen Sie schon allein aus diesem Grund genau, welche Fotos und Videos Sie posten. Denken Sie in dem Zusammenhang daran, dass Sie die Zustimmung einholen müssen, bevor Sie Fotos oder Videos von anderen Personen veröffentlichen. Sonst verletzen Sie deren Persönlichkeitsrechte, denn jeder hat das Recht am eigenen Bild. Bei der ungefragten Verwendung von fremden Texten oder anderen Materialien kann es Probleme mit dem Urheberrecht geben.

Werbung

Die Anbieter sozialer Netzwerken sind bestrebt, möglichst viele Informationen über ihre Nutzer zu sammeln. So können sie besonders zielgerichtete Werbung anbieten. Um die Nutzer zur Datenfreigabe zu bewegen, wird häufig das Argument angeführt, dass damit ein „verbessertes Nutzererlebnis“ möglich wäre. Damit ist in diesem Fall vor allem personalisierte Werbung gemeint.

Ein Anbieter sozialer Netzwerke verkauft allerdings nicht die Nutzerdaten direkt, sondern die Werbefläche auf seinem Portal. Diese Werbefläche wird für jeden Nutzer mit Anzeigen gefüllt - abhängig von seinen jeweiligen Präferenzen und Interessen. Da die Betreiber der Netzwerke mehr über ihre Nutzer  wissen, können sie für diese individualisierte Werbung im Vergleich zu TV-Sendern ein Vielfaches des Preises für jeden erreichten Benutzer verlangen. Diese Art von Werbung gehört zu ihren Erfolgsgeheimnissen.

Was Nutzern gefällt

Durch die Sammlung und Analyse der Nutzer-Daten können soziale Netzwerke nicht nur individuelle Werbung anzeigen. Sie sind so programmiert, dass sie auf Basis des Nutzerverhaltens vermehrt Webseiten, Nachrichtenartikel oder andere Inhalte präsentieren, die dem Nutzer und seinen Freunden wahrscheinlich gefallen und zu ihren Meinungen passen.

Berücksichtigt man, dass Menschen sich meistens mit Menschen anfreunden, die ähnliche Einstellungen und Meinungen haben, wird deutlich, wie soziale Netzwerke Meinungen verstärken können. Durch die Empfehlungen auf der Basis von existierenden Präferenzen kann sich zudem der Blick der Nutzer möglicherweise verengen.

Filterblasen

Der Effekt, bestehende Meinungen zu spiegeln und zu verstärken, während widersprechende Meinungen bzw. Produkte herausgefiltert werden, nennt sich Filterblase. Wenn Sie sich in sozialen Netzwerken bewegen, seien Sie sich dieses Effekts stets bewusst, denn er betrifft jeden Nutzer. Alternative Sichtweisen, Bewertungen und Produkte werden auf die Weise ausgeblendet. So tendiert beispielsweise Facebook dazu, die eigene Meinung zu bestätigen – völlig unabhängig davon, ob sie begründet ist oder nicht. Seien Sie deshalb skeptisch den Inhalten gegenüber, die Sie in sozialen Medien lesen und informieren Sie sich auch in anderen Medien.