11.03.2023 – Gestiegene Preise für Energie und Lebensmittel bereiten vielen Verbraucherinnen und Verbrauchern Sorge. Ideen, um die Haushaltskasse zu entlasten, sind gefragt. Die Verbraucherzentrale Niedersachsen gibt Tipps, wie Energie gespart und gleichzeitig Lebensmittelabfälle vermieden werden können – vom planvollen Einkauf und idealem Transport über die richtige Lagerung bis zur Verwertung von Resten.
Gefrorene und gekühlte Lebensmittel kühl transportieren: Nach dem Einkauf im Supermarkt gilt: kühl halten, was kühl gelagert wird. Sommer wie Winter – eine Kühltasche oder ein Kühlakku hilft. So bleibt die Kühlkette erhalten und zu Hause wird weniger Energie benötigt, um die Lebensmittel auf die in Kühlschrank oder Eisfach eingestellte Temperatur herunterzukühlen.
Kühlschranktemperatur korrekt einstellen, Lagerungszonen beachten: Durch das Kühlen wachsen Mikroorganismen langsamer – Lebensmittel bleiben länger haltbar. Dabei kommt es auf die richtige Temperatur an: Sieben Grad Celsius im oberen Kühlschrankfach reichen vollkommen aus. Bereits ein Grad weniger erhöht den Stromverbrauch um etwa sechs Prozent. Im Gefrierfach sind minus 18 Grad Celsius optimal. Sobald sich Eis bildet, sollte abgetaut werden. Zudem sollten Kühlgeräte möglichst kühl stehen – also nicht neben dem Backofen.
Kühlschrank gut befüllen, aber nicht überfüllen: Lebensmittel im Kühlschrank sollten nicht zu dicht neben- oder übereinander gelagert werden, damit die Luft ungehindert zirkulieren kann. So bleibt auch der Überblick erhalten, Lebensmittel werden nicht übersehen und rechtzeitig verbraucht. Aber: Auch ein zu leerer Kühlschrank verbraucht unnötig Energie, da er sich bei geöffneter Tür schneller aufwärmt. Gekühlte Lebensmittel speichern die Kälte ähnlich wie ein Kühlakku. Grundsätzlich gilt: Türen von Kühl- und Gefrierschrank nicht zu lange offenhalten – auch hier hilft Ordnung, um das Gesuchte möglichst schnell zu finden.
Speisereste richtig lagern: Warme Speisen haben im Kühlschrank oder Gefriergerät nichts zu suchen, da sie die Kühlwirkung verringern. Das wirkt sich auch auf andere Lebensmittel aus: Keime können sich bei steigender Temperatur wieder schneller vermehren, der Verderb wird begünstigt. Weiterer negativer Effekt: der Kühlschrank benötigt mehr Energie zum Runterkühlen. Ein Trick bei kühlen Außentemperaturen: noch warme Speisereste abgedeckt nach draußen stellen und so energiesparend und zügig herunterkühlen.
Lebensmittel energiesparend kochen und aufwärmen: Energie sparen beim Garen bedeutet: Herd vor Ofen! Der Backofen verbraucht ungefähr doppelt so viel Energie wie die Herdplatte. Beim Aufwärmen von Speiseresten ist die Mikrowelle sparsamer als Herd oder Backofen. Altes Brot rettet der Toaster: einfach die Reste leicht mit Wasser befeuchten und energiesparend aufbacken. Ein weiterer Trick: Gemüse, Eier und Kartoffeln nur mit ein bis zwei Zentimeter Wasser garen. So bleiben die Vitamine erhalten und es muss weniger Wasser erhitzt werden.
Lebensmittel planvoll einkaufen, optimal lagern und verwerten: Wer Lebensmittel planvoll einkauft, optimal lagert und verwertet, wirft weniger weg. Dafür setzt sich die Kampagne „Jedes Lebensmittel zählt“ der Verbraucherzentrale Niedersachsen ein. „Mit unseren konkreten Tipps für zu Hause möchten wir die Verbraucherinnen und Verbraucher dabei unterstützen, mehr Lebensmittel zu verwerten und wertschätzend mit ihnen umzugehen“, erklärt Rena Jacobs, Projektleiterin und Ernährungsexpertin, und ergänzt: „Ein bewusster Umgang mit Lebensmitteln kann laut einer Studie der Universität Stuttgart zu jährlichen Einsparungen von 230 Euro pro Person führen. Das schont nicht nur den eigenen Geldbeutel, sondern auch die Ressourcen und die Umwelt.“
Weitere Tipps zur Lagerung und dem Haltbarmachen von Lebensmitteln sowie Events und Workshops zum Mitmachen unter: www.jedes-lebensmittel-zaehlt.de