Hintergrund Schwitzen

08.07.2024. Sommerhitze, körperliche Anstrengung oder Stress - und schon rinnt der Schweiß! Manchmal eine ganz schön lästige Angelegenheit. Doch Schwitzen ist eine völlig normale Körperfunktion. Und eine lebensnotwendige dazu. Denn über diesen Mechanismus reguliert der Körper seine Temperatur und verhindert so eine Überhitzung.

Für das Schwitzen sind die Schweißdrüsen zuständig. Etwa 3 Millionen davon befinden sich in der menschlichen Haut. Sie reichen bis in die Tiefe der Lederhaut und die Unterhaut mit Fettgewebe (Subkutis). Von dort winden sie sich spiralförmig durch die Oberhaut (Epidermis) und münden an die Hautoberfläche. Es gibt zwei Arten von Schweißdrüsen: ekkrine und apokrine. Sie haben verschiedene Funktionen.

Die ekkrinen Schweißdrüsen produzieren den wässrigen Schweiß, und sind über den gesamten Körper verteilt. Besonders viele der stark geknäulten Drüsen finden sich auf Handtellern und Fußsohlen, in den Achselhöhlen und auf der Stirn. Auch in der Leistengegend den Kniekehlen und der Ellenbeuge sind mit 350 bis 700 deutlich mehr Schweißdrüsen pro Quadratzentimeter vorhanden als in den übrigen Körperregionen. Dort finden sich durchschnittlich 50 Drüsen pro Quadratzentimeter. Die Verteilung der Schweißdrüsen variiert darüber hinaus nach dem Geschlecht. Frauen haben zudem insgesamt weniger Schweißdrüsen als Männer und weisen bei gleicher Belastung eine geringere Schweißrate auf. Die wässrige Salzlösung „Schweiß“ enthält vorwiegend Natriumchlorid. Mit ihrer Hilfe erzeugt der Körper Verdunstungskälte auf der Haut und reguliert so seine Temperatur (Thermoregulation). Doch auch Gefühlsregungen können die Schweißproduktion anregen (z. B. feuchte Hände vor der Prüfung).

Die großen apokrinen Schweißdrüsen prägen den typischen Eigengeruch eines Individuums. Sie kommen in den Achselhöhlen, um die Brustwarzen herum (Warzenhof), um den Nabel, in der Genitalregion und im Gehörgang vor. Durch psychische Reize angeregt, sondern die knäulartigen Drüsen ein fetthaltiges, trübes Sekret in die trichterförmigen Öffnungen der Haarfollikel ab. Die apokrinen Drüsen gehören zum so genannten Follikelapparat des Haares. Das Sekret ist kein Schweiß im eigentlichen Sinne. Die Bezeichnung apokrine Düse ist daher besser gewählt. Gesteuert wird die Ausscheidung durch körpereigene Hormone. Sie beginnt erst in der Pubertät. Im Alter ist sie wiederum eingeschränkt. Das frisch abgesonderte Sekret ist zunächst geruchlos. Erst seine Zersetzung durch Bakterien an der Hautoberfläche lässt den typischen „apokrinen Schweißgeruch“ entstehen.

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